Die CP-Querschläger-Kolumne

Rechenzentrum - bombensicher und erdbebenfest?

Der CP Querschläger ist seit 26 Jahren ein fester Bestandteil von ChannelPartner. Regelmäßig berichtet unser Autor über das, was einem kleinen Reseller in der großen ITK-Landschaft widerfährt. Manchmal überspitzt, aber immer auf den Punkt gebracht. Der Querschläger lebt und arbeitet als Fachhändler in Rheinland-Pfalz.
Laut dem CP-Querschläger sind es vor allem Marder, die für Defekte und Ausfälle in Rechenzentren sorgen.

Abgesehen von solch überbewerteten Dingen wie Vernunft, guter Geschmack oder Intelligenz gibt es ja inzwischen fast alles "as a Service". Doch gegen die Naturgesetze helfen weder virtuelle Sicherheit noch ausgeklügelte Algorithmen.

Neben experimentierfreudigen Admins sind es vor allem Marder oder sonstiges Getier, welche für Defekte und Ausfälle in Rechenzentren sorgen. Doch es gibt weitere Ängste, welche die Hüter unserer Bits und Bytes beschäftigen. Deutschland ist nicht überall für Datenzentren geeignet. Der Rheingraben, die Eifel und der Alpenraum etwa gelten als erdbebengefährdet, die Risiken durch Hochwasser und andere Wetterphänomene steigen überall und auch militärische oder terroristische Angriffe stehen auf der Liste.

Einbruch, Vandalismus, Terror, Feuer, Katastrophen, menschliches Versagen - eigentlich ist die ganze Palette aus dem Gepäck eines eifrigen Versicherungsvertreters gefragt, wenn es um die physikalische Sicherheit eines RZ geht.

Das "Terra Cloud"-Rechenzentrum der Wortmann AG bietet Cloud-Services aus Deutschland an.
Das "Terra Cloud"-Rechenzentrum der Wortmann AG bietet Cloud-Services aus Deutschland an.
Foto: Wortmann AG

Es sind zwar "nur" Daten, aber inzwischen hat sich das Leben 1.0 rund um uns herum so abhängig von Nullen und Einsen gemacht, dass der Ausfall eines dieser Zentren durchaus Menschenleben kosten kann. Ob in Kliniken, bei der Verkehrssteuerung, Katastrophenschutz oder demnächst in Cloud-gesteuerten Industriebetrieben.

Big Data und Industrie 4.0

Dabei scheint das Bestreben um physikalische Sicherheit ob all der "XaaS" um Big Data oder Industrie 4.0 in den Hintergrund zu treten. So versprechen die Dienstleister, dass durch Geo-Redundanz Ausfälle komplett kompensiert werden könnten. Doch haben die Partner meines Anbieters überhaupt die richtigen Audits, Tests und Zertifikate?

Selbst das BSI sagt, dass es sogar in der höchsten Stufe keine vollständige Sicherheit geben kann, wie bei Atomkraftwerken oder militärischen Anlagen. Denn dort wie hier sind die Naturgesetze der Virtualität überlegen. Ein Restrisiko bleibt - trotz höchster physischer und virtueller Sicherheitsmaßnahmen.

Mein Fazit: Wer Zugriff auf die Daten oder deren Standorte bekommt, der hat die Macht. Ob physikalisch oder virtuell, Unfall oder Kalkül machen da letztendlich keinen Unterschied: Prävention ist das Wichtigste.

Bis demnächst, Euer Querschläger!

Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.

Alle Kommentare des CP-"Querschlägers" finden Sie hier, in dem "Querschläger"-Archiv.

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