Trendwende noch nicht in Sicht

Redcoon-Mitgründer soll Pixmania wieder Schwung verleihen



Matthias Hell ist Experte in Sachen E-Commerce und Retail sowie  Buchautor. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in renommierten Handelsmagazinen und E-Commerce-Blogs. Zuletzt erschien seine Buchveröffentlichung "Local Heroes 2.0 – Neues von den digitalen Vorreitern im Einzelhandel".
Die Beteiligungs-AG Mutares hat mit Luis Krug einen neuen CEO für den angeschlagenen Elektronikversender Pixmania bestellt. Auf den Redcoon-Mitgründer wartet eine anspruchsvolle Aufgabe - stellt sich die Umsatzentwicklung bei Pixmania doch schlechter dar, als zuletzt gemeldet.
Soll die Trendwende bei Pixmania bewerkstelligen: CEO Luis Krug
Soll die Trendwende bei Pixmania bewerkstelligen: CEO Luis Krug

Der Elektronikversender Pixmania, der Ende 2013 in einem Notverkauf vom britischen Retailer Dixons an die Münchner Beteiligungs-Holding Mutares ging, hat seit 1. April 2014 einen neuen CEO. Es handelt sich dabei um Luis Krug, der mit seiner Erfahrung im E-Commerce die Neuausrichtung von Pixmania vorantreiben soll. So gründete Krug im Jahr 2000 den Online-Händler für Unterhaltungselektronik Electronica24. In den Jahren 2003 bis 2005 war er Mitgründer und Gesellschafter der Redcoon-Gruppe, die sich zu einem der führenden Internet-Elektronik-Händler entwickelt hat und schließlich 2011 an Media-Saturn verkauft wurde. Als COO arbeitete Krug zudem an der Internationalisierung des Shopping-Clubs BuyVIP mit, der 2010 von Amazon übernommen wurde.

Wie die Mutares AG mitteilt, solle sich Krug in seiner neuen Aufgabe auf die weitere Optimierung des B2C-Geschäfts von Pixmania konzentrieren, das seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 2000 der wichtigste Wachstumstreiber sei. Das 2012 von dem britischen Elektronikhändler Dixons komplett übernommene Pixmania erzielte in seiner Glanzzeit 2011/12 einen Umsatz von rund 800 Millionen Euro. Danach gerieten das Wachstum sowie die Kosten der stationären Pixmania-Filialen außer Kontrolle und entschied sich Dixons nach zweistelligen Millionenverlusten im vergangenen Jahr dazu, die Online-Tochter mit einer "Mitgift" von 69 Millionen Euro an das auf "Unternehmen in Umbruchsituationen" spezialisierte Mutares weiterzugeben.

Umsätze weiterhin im Sinkflug

Seit der Übernahme hatte sich Mutares zu vermitteln bemüht, dass bei Pixmania wieder alles unter Kontrolle ist. Für das Kalenderjahr 2013 meldete die Beteiligungs-AG für den Elektronikversender unlängst sogar einen Umsatz von 446 Millionen Euro. Im Vergleich zum letzten regulären Dixons-Geschäftsjahr 2012/13, in dem Pixmania auf 420 Millionen Euro zurückfiel (bei einem Verlust von 36,5 Millionen Euro), hätte das sogar einer Umsatzsteigerung entsprochen. Nun spricht Mutares allerdings davon, dass Pixmania im Geschäftsjahr von Mai 2013 bis April 2014 voraussichtlich einen reellen Umsatz von rund 290 Millionen Euro erzielt habe - unter Eliminierung von "bereits gestoppten, unrentablen Aktivitäten".

Pixmania ist weiterhin in 14 europäischen Ländern aktiv und erbringt auch für große Konzerne wie Carrefour Dienstleistungen. Mit nahezu 800 Mitarbeitern an Standorten in Frankreich und der Tschechischen Republik wirkt der angeschlagene Online-Händler aber dennoch auffällig groß dimensioniert. (mh)

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