Reding will Leitlinien zur Glasfasernetzregulierung vorgeben

12.06.2008
LUXEMBURG (Dow Jones)--Die für Fragen der Telekommunikation zuständige EU-Kommission Viviane Reding hat ihre Absicht bekräftigt, den nationalen Regulierungsbehörden im Herbst Empfehlungen zu Glasfasernetzen an die Hand zu geben. Der Markt stehe vor dem fundamentalen Übergang von Kupfer- zu Glasfasernetzen für den Hochgeschwindigkeitszugang zum Internet.

LUXEMBURG (Dow Jones)--Die für Fragen der Telekommunikation zuständige EU-Kommission Viviane Reding hat ihre Absicht bekräftigt, den nationalen Regulierungsbehörden im Herbst Empfehlungen zu Glasfasernetzen an die Hand zu geben. Der Markt stehe vor dem fundamentalen Übergang von Kupfer- zu Glasfasernetzen für den Hochgeschwindigkeitszugang zum Internet.

Es wäre falsch, wenn jeder nationale Regulierer eine individuelle Strategie verfolgen würde, sagte Reding am Donnerstag bei Beratungen der EU-Minister in Luxemburg über eine Revision der bestehenden Telekom-Rahmengesetzgebung.

Mit einem Abschluss der Verhandlungen ist frühestens im Herbst zu rechnen. Danach haben die Mitgliedstaaten eine Frist zur Umsetzung der Vorschriften in innerstaatliches Recht. Die EU könne es sich nicht leisten, weitere zweieinhalb Jahre zu warten, sagte Reding. Für Sommer hat sie eine Konsultation zu den Leitlinien angekündigt.

Die Branche sowie das bei Telekomfragen mitbestimmende Europäische Parlament bewerten Redings Pläne skeptisch. Die Berichterstatterin des Parlaments für die Rahmengesetzgebung, die französische Sozialistin Catherine Trautmann, fordert, dass zunächst die Gesetzgebung verabschiedet werden müsse, damit mit den Leitlinien keine Grundsatzentscheidungen vorweggenommen würden. Ohne diesen Schritt, erhielten die Unternehmen nicht mehr Sicherheit für ihre Investitionsvorhaben, argumentiert auch die Branche.

Reding erklärte in Luxemburg zudem erneut, sie sei zu Abstrichen an der von ihr vorgeschlagenen europäischen Telekom-Regulierungsbehörde bereit. Mitgliedstaaten und Europaabgeordneten lehnen die geplante Überbehörde einmütig ab. Sie wollen stattdessen das bestehende Expertengremium der nationalen Aufseher ERG aufwerten, wobei es allerdings unterschiedliche Vorstellungen über das Ausmaß gibt. Sie sei in der Frage offen, sagte Reding. Auch wenn diese Lösung hinter ihrem Vorschlag zurückbleibe.

-Von Angelika Steinfort, Dow Jones Newswires; 32 2 7411490, europa.de@dowjones.com DJG/ang/hab

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