Regulierer: Telekom soll Auftragsstau rasch beheben

18.12.2007
BONN (Dow Jones)--Die Bundesnetzagentur hat die Deutsche Telekom AG aufgefordert, so rasch wie möglich eine Verzögerung bei der Bereitstellung von Telefonanschlüssen an Konkurrenten zu beheben. Es gebe hier einen großen Auftragsstau, erklärte Behördenpräsident Matthias Kurth am Dienstag in Bonn. Telefonkunden, die zu einem anderen Anbieter wechseln wollten, dürften nicht dadurch abgeschreckt werden, dass die Telekom die Vorprodukte für die Unternehmen nicht rechtzeitig liefere.

BONN (Dow Jones)--Die Bundesnetzagentur hat die Deutsche Telekom AG aufgefordert, so rasch wie möglich eine Verzögerung bei der Bereitstellung von Telefonanschlüssen an Konkurrenten zu beheben. Es gebe hier einen großen Auftragsstau, erklärte Behördenpräsident Matthias Kurth am Dienstag in Bonn. Telefonkunden, die zu einem anderen Anbieter wechseln wollten, dürften nicht dadurch abgeschreckt werden, dass die Telekom die Vorprodukte für die Unternehmen nicht rechtzeitig liefere.

Der Ex-Monopolist müsse hier die gleichen Anstrengungen unternehmen wie gegenüber seinen eigenen Kunden, forderte Kurth bei der Vorstellung des Tätigkeitsberichts der Netzagentur für dieses und das vergangene Jahr. Insgesamt zog der Chefregulierer aber eine positive Bilanz für die Entwicklung des Wettbewerbs in dieser Zeit. Hier seien "bemerkenswerte Erfolge" erzielt worden.

Kurth verwies darauf, dass die Konkurrenten der Telekom inzwischen mehr als 18% der Telefonanschlüsse stellen. Im Zukunftsmarkt der Breitbandverbindungen kämen sie sogar auf einen Anteil von fast einem Drittel. Etwa sechs Mio DSL-Anschlüsse würden von alternativen Anbietern vollständig auf Basis eigener Netze oder über die Anmietung von Hausanschlüssen der Telekom angeboten, um die es bei dem von Kurth kritisierten Auftragsstau geht.

Weitere 20% der insgesamt fast 19 Mio DSL-Anschlüsse in Deutschland entfallen auf Wiederverkäufer, die Produkte der Telekom auf eigene Rechnung anbieten. Im europäischen Durchschnitt hat sich die Versorgung mit Breitbandanschlüssen nach Kurths Worten hier zu Lande damit stark verbessert. Im dritten Quartal 2007 seien mehr als 47% der Haushalte mit schnellen Verbindungen ins Internet ausgestattet gewesen. "Deutschland gehört damit hinsichtlich der Breitbandversorgung zu den führenden Flächenländern", stellte der Präsident der Bundesnetzagentur fest.

Gleichzeitig sprach sich Kurth noch einmal ausdrücklich gegen die Einrichtung einer zentralen europäischen Regulierungsbehörde aus, wie sie der Europäischen Kommission in Brüssel vorschwebt. Die Regulierungsziele seien am ehesten zu erreichen, wenn unabhängige nationale Instanzen die Maßnahmen bezogen auf die jeweilige Marktsituation anwendeten.

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