Ingram-Value-Chef Klaus Donath

Reseller in der digitalen Steinzeit

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Die Digitalisierung ist eine große Chance für den IT-Handel. Doch viele Reseller sind darauf nicht vorbereitet. Ingram will daher die Händler fit für das Geschäft mit der digitalen Transformation machen.

Klaus Donath, Executive Director Value bei Ingram Micro, findet klare Worte, wenn es um die Herausforderungen der Digitalisierung für den ITK-Handel geht: "Viele Reseller befinden sich noch in der digitalen Steinzeit", meint der Ingram-Value-Chef. Den Umbruch, den die Digitalisierung in allen Lebens- und Wirtschaftsbereichen bedeutet, vergleicht Donath mit der Einführung der Elektrizität. "Alle Prozesse, die digitalisiert werden können, werden auch digitalisiert", ist sich Donath sicher.

Die Ingram-Digitalisierungs-Task-Force mit Klaus Donath, Mike Cramer und Michael Bauer will die Reseller aus der digitalen Steinzeit holen.
Die Ingram-Digitalisierungs-Task-Force mit Klaus Donath, Mike Cramer und Michael Bauer will die Reseller aus der digitalen Steinzeit holen.

Wer sich heute nicht mit den neuen digitalen Geschäftsmodellen auseinander setzt, läuft Gefahr, dass der Zug ohne ihn abfährt. Das gilt natürlich auch für die Distributoren. Damit das Geschäft auch künftig nicht an Ingram Micro vorbei läuft, müssen die Händler für die digitale Transformation fit gemacht werden. "Wir begleiten die Reseller auf der Reise zum digitalen Geschäftsmodell", verspricht Donath. Man sei der "einzige Distributor", der sich "in vollem Umfang" mit diesem Thema auseinander setze.

Schulungen und Workshops

Konkret heißt das, dass die Reseller durch Schulungs- und Workshop-Konzepte unterstützt werden und auch bei Projekten auf das Know-how des Distributors zugreifen können. Unter anderem hat der Broadliner dafür mit Michael Bauer einen Spezialisten an Bord, der "Architect Digital Transformation Value Business" auf seiner Visitenkarte stehen hat. Für ihn ist es wichtig, dass sich die Auseinandersetzung mit dem Thema nicht nur auf "den Hype oder das Buzz Word" beschränkt. Für ihn sind die Veränderungen sowohl auf Kunden-, als auch auf Händlerseite wichtig. "Es findet beispielsweise ein Rollenwechsel beim Techniker statt, von der Wartung der Systeme hin zur digitalen Steuerung von Prozessen", erklärt er. Dies erfordert auch eine neue Kundenansprache. "Transformation geht nur über das Management", weiß der Digitalisierungsexperte.

Den wirtschaftlichen Nutzen, den Ingram durch die Aktivitäten im Bereich Digitalisierung zieht, lässt sich laut Mike Cramer, Senior Manager Server / Storage Enterprise Solutions, schwer beziffern. "Derzeit ist dies ein reiner Invest", erklärt er. Man erreiche aber dadurch eine enge Händlerbindung und profitiere durch das "Business Enabeling".

Wie die GfK die Zukunft der Distribution einschätzt, das erklärt das Nürnberger Marktforschungsunternehmen in der Analyse "Distribution 2020". Darüber hinaus befragt GfK derzeit Systemhäuser und Fachhändler zu ihrer Zufriedenheit mit den Leistungen der Distributoren. Hier geht es zur GfK-Umfrage "GfK Supply Chain Navigator". Die Ergebnisse dieser Umfrage bilden die Basis zur Ermittlung der Channel Excellence Awards, die am 25. Januar 2017 in München verliehen werden. Hier können Sie sich zu der Award-Verleihung anmelden. (rw)

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