IT-Projekt von Cancom

Robuste IT für Berufsinformationszentren (BIZ)

Alexander Roth leitet als Geschäftsführer die Geschicke und die Redaktion von Evernine. Der mit Prädikatsdiplom ausgestattete Volkswirt wechselte 2004 in die Medienbranche, wo er zuerst beim Wirtschafts- und Polittalksender Air America Radio in New York City in der Recherche tätig war und in einem weiteren Schritt, wieder zurück in Deutschland, eine zweijährige Festanstellung beim Medienhaus IDG (u.a. PC Welt, Computerwoche, ChannelPartner) inklusive Volontariat absolvierte. Auch ein Besuch der Akademie der Bayerischen Presse (ABP) gehörte zu seiner Ausbildung. 2007 gründete der Münchner (geb. 1977) das Redaktionsbüro Alexander Roth, das er zwischen 2010 und 2011 in die Evernine GmbH umwandelte.
Die Cancom-Tochter on line darf 800 Berufsinformationszentren in Deutschland mit vandalismussicherer IT ausstatten. Dafür entwickelt das Systemhaus ein spezielles Konzept, das auf einem gehärteten Linux basiert.

Beteiligte des Projekts sind die Berliner Cancom-Tochter on line sowie alle Berufsinformationszentren (BIZ) und die angeschlossenen Jobcenter in Deutschland, über 800 Niederlassungen an der Zahl. So gewann die Cancom on line im Jahr 2012 eine spannende Ausschreibung der Behörde: Es galt, die IT, welche den Bewerbern in den BIZens zu Verfügung steht, grundlegend zu erneuern, wobei es einige höchst individuelle Rahmenbedingungen gab. Der Anspruch an die IT war nicht nur, die Abläufe in den Jobzentren zu vereinfachen, gleichzeitig musste alles im wahrsten Sinne des Wortes niet- und nagelfest sein.

Das Projekt auf einen Blick

Die neu ausgestatteten Arbeitsplätze beim BIZ.
Die neu ausgestatteten Arbeitsplätze beim BIZ.
Foto: cancom.info

Die Cancom stattet rund 800 Standorte des BIZ und die angeschlossenen Jobcenter mit modernen Workstations für die Arbeitssuchenden aus (Projekt läuft noch bis Jahressende 2014, Gesamtdauer zwei Jahre), im Fokus stehen insgesamt 10.000 Workstations.

Alle Arbeitsplätze, bestehend aus PCs, Tastaturen und Touchpads, sind vandalismussicher, basieren softwareseitig auf gehärteten Linuxsysteme und verfügen über in die Schreibtische eingebundene, speziell angepasste Drucker mit Spielraum für die beachtliche Menge von jeweils 2.000 Blatt Papier. Dazu kommen zusätzliche Rechner für die Bewerbungserstellung mit technischen Möglichkeiten für die Nutzer, etwa auf Wunsch unter Einbindung von eigenem Datenmaterial.

Der Drucker sitzt im Schreibtisch

Wie in jedem IT-Projekt gibt es auch in diesem Bericht natürlich zwei Seiten. Das ist einmal eine Seite "hinter den Kulissen", und dann gibt es Seite, die das Gesicht des Projekts ausmacht: Wie profitieren die Besucher der BIZs?

Es ist bekannt: Wer ein BIZ besucht, ist üblicherweise auf Ausbildungs- und Jobsuche oder strebt nach beruflicher Veränderung. So bietet das BIZ vor allem zwei Dienstleistungen: Einmal gibt es natürlich persönliche Beratung, aber auch flankierend dazu via extra bereitgestellter Computer die Möglichkeit, passend zu seinen eigenen Vorstellungen die verschiedensten Jobs am Arbeitsmarkt zu suchen - und falls konkretes Interesse, auch gleich vor Ort die Bewerbungen fertig zu machen.

Für die Informationseinholung stehen pro BIZ rund 30 bis 50 Rechner zur Verfügung, für die Bewerbungen selbst eine einstellige Zahl an Rechnern, die weiterführende Optionen bieten. Anschließend kann man bei allen Rechnern die Unterlagen direkt am Schreibtisch ausdrucken.

Was ist neu, was war die Ausgangssituation?

Vor dem Projekt, das die Cancom on line auf Basis der gewonnenen Ausschreibung durchführt, gab es in den BIZs meist veraltete Rechnersysteme eines namhaften deutschen IT-Unternehmens. Der Schwachpunkt hier: Die Systeme waren zunehmend anfällig, defekt, langsam und unflexibel. Auch das Drucken stellte sich als zunehmendes Problem heraus.

Die Cancom on line arbeitete im Rahmen der Ausschreibung nun ein Konzept aus, das extrem stabile, vandalismussichere Computer einer eigenen Produktionslinie in die BIZ integriert. So verringert sich alleine der Service- und Wartungsaufwand enorm, zumal die Rechner äußerst stabil sind, und sich gleichzeitig viele Pannen, wenn doch mal etwas hängt, auch per Fernwartung lösen lassen.

Desweiteren fand das Team um Geschäftsführer Heiko Sauer einen Weg, die Schreibtische mit integrierten, eigens angefertigten Druckern zu versehen. Hier arbeitet die Cancom auf Basis von speziell gefertigter Drucker-Hardware eines chinesischen Lieferanten, die in der Berliner Niederlassung des IT-Dienstleisters nach Lieferung weiter angepasst werden.

Der Vorschlag mit den Druckern kam dem BIZ sogar so sehr entgegen, dass nun alle Schreibtische im Rahmen des Projekts nach Cancom-Vorgaben gefertigt wurden.

Tastaturen und Monitore stammen jeweils von Spezialherstellern aus dem Partnerkreis der Cancom on line und weisen ebenfalls höchste Stabilität und Lauffähigkeit auf.

Die Arbeitsplätze für die Bewerbungserstellung selbst erhalten darüber hinaus Schnittstellen für USBs und eigene Mäuse. Eine Besonderheit: Jeder Arbeitsplätz lässt sich mit nur geringem Aufwand in einen Bewerberarbeitsplatz umwandeln.

Den gesamten Service betreiben rund 20 Mitarbeiter von Cancom on line deutschlandweit, teils vor Ort, teils von Berlin aus.

Und die Software?

Als Basis auf den Rechnern ist ein gehärtetes Linux-System aufgespielt. Das bietet hohe Stabilität und zugleich starke Kontrollmöglichkeiten, was die Kunden auf den Rechnern ansteuern können und was nicht. Die vorinstallierten Anwendungen unterstützen die Nutzer bei ihren Workflows. Die Anwendungen der Bewerberrechner bieten eine entsprechende Kompatibilität zu offenen Formaten, etwa für Windows Office Dateien.

Hinter den Kulissen

Die Cancom on line konnte sich in der Ausschreibung gegen ein namhaftes deutsches IT-Unternehmen durchsetzen. Der Grund dafür lag in den individuellen Kiosksystemen, die von Cancom on line eigens für die BIZ Bedingungen kreierte. Dazu kam ein günstiger Preis, auch für den Service-Vertrag, der eine Laufzeit von fünf Jahren hat. Das Projekt hat ein Volumen von rund 30 Millionen Euro. (rw)

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