Für den groben Einsatz

Ruggedized Notebooks, Tablets und Smartphones

Dr. Harald Karcher ist freier Autor in München. Er testet mobile Geräte vom Handy bis zum Laptop und mobile Netze von WLAN bis zu LTE.
Wenn Hüllen oder Cases nicht genug Schutz bieten, kommen Outdoor-taugliche Industrie-Geräte ins Spiel. Lesen Sie, welche "Ruggedized" Notebooks, Tablets, Smartphones und PDAs sich besonders für den groben Einsatz eignen.
Auch robuste Tablets können topmoderne Technik unter der harten Schale haben: Das 7-Zoll-Tablet Panasonic Toughpad FZ-M1 kommt beispielsweise mit Windows 8 und einem extrem hellen, touch-sensitiven Display.
Auch robuste Tablets können topmoderne Technik unter der harten Schale haben: Das 7-Zoll-Tablet Panasonic Toughpad FZ-M1 kommt beispielsweise mit Windows 8 und einem extrem hellen, touch-sensitiven Display.
Foto: Panasonic

Bei robusten Notebooks und Convertibles ist Panasonic der Marktführer in EMEA (Europa, Middle East, Africa) mit über 60 Prozent Anteil und einer umfangreichen Palette an modularen Mobil-Geräten aller drei Robust-Klassen. Danach kommt Dell mit über 10 Prozent EMEA-Anteil. Die semi-robusten Dell-ATG-Modelle sind quasi stabilere Varianten aus der Latitude-Business-Laptop-Serie. Das aktuelle Dell Latitude E6430 ATG Premier Notebook verspricht hohen Schutz und langes Leben für den Laptop.

Weitere Robust-Anbieter wie Getac aus Taiwan haben unter 10 Prozent vom Markt. Getac hat neben Rugged Laptops auch robuste Tablets und einen so genannten Fully Rugged Handheld im Angebot.

Tablets mit Robust-Gehäuse

Bei robusten Tablets war Motion Computing aus Austin in Texas bis 2012 der EMEA-Marktführer. Anno 2013 hat Panasonic aus Japan mit seiner Toughpad-Reihe offenbar die Texaner überholt.

Wasserdichte Android-Tablets gibt es inzwischen auch von Sony und Fujitsu. Sie sind gleichzeitig recht staubdicht, weil die Abdichtungen ja gegen beide Arten von Eindringlingen wirken. Allerdings vertragen diese eleganten Tablet-Flundern keine schweren Stürze, schon gar nicht direkt aufs Display.

Oft ist der Einkäufer einer Firma im Konflikt, ob er ein Consumer-Tablet pur, ein Consumer-Tablet mit überstülptem Schutz-Case oder gleich ein teureres, vollrobustes Industrie-Tablet beschaffen soll. Consumer-Tablets haben meist die kürzeren Produktzyklen, was im Business per se zwar kein Vorteil ist, aber zumeist die aktuellsten CPU- und Grafik-Prozessoren garantiert. Auf der Habenseite stehen zudem große Displays, elegante und leichte Gehäuse, relativ aktuelle Betriebssysteme und Tausende von Apps.

Nachteile der Consumer-Tablets sind: Glänzende Displays mit geringer Outdoor-Eignung. Sehr kurze Produktlebenszyklen mit ebenso kurzen Ersatzteil-Lebenszyklen, falls überhaupt. Keine oder nur sehr unbequeme Erweiterungs-Optionen für Barcode-Scanner, Smartcards und RFID-Lösungen. Fast oder überhaupt keine robusten Halfter, Halterungen und Docking-Lösungen. Hohe Ausfallraten durch kostengünstige Materialien. Geringe Sicherheits-Levels, außer bei Windows-Tablets.

Vorteile von Rugged-Tablets aus Sicht vieler Unternehmen sind: Robuste Formfaktoren mit guten Scores bei anerkannten IP- und MIL-Zertifizierungen. Lange Produktzyklen mit garantierten Lagerreserven von Zubehör und Ersatzteilen. Business-relevante und voll getestete Erweiterungen wie Barcode-Leser, Smartcard-Slots und hochpräzise GPS-Lösungen. Große und extrem helle Outdoor-Displays. Bei einigen Modellen auch austauschbare Akkus, was man bei Consumer-Tablets fast nicht mehr findet.

Der klare Nachteil von Rugged-Tablets ist für viele User das raue Industrie-Design samt Dicke und Gewicht, sowie ein höherer Anschaffungspreis, der sich aber über eine geringere Ausfallhäufigkeit gegenüber Consumer-Tablets über die gesamte Lebensdauer hinweg amortisieren kann.

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