S&P sieht "AAA"-Rating von General Electric als bedroht an

19.12.2008
NEW YORK (Dow Jones)--Wegen der sich abzeichnenden Verschlechterung im Geschäft der Finanzsparte GE Capital steht die mit "AAA" bewertete Bonität des US-Mischkonzerns General Electric möglicherweise bald auf dem Prüfstand. Die Ratingagentur Standard & Poor's kennzeichnete die nach ihrer Skala bestmögliche Bewertung am Donnerstag mit einem "negativen" Ausblick. Bislang galt dieser als "stabil". Es handelt sich um die erste Änderung des GE-Ausblicks seit 52 Jahren.

NEW YORK (Dow Jones)--Wegen der sich abzeichnenden Verschlechterung im Geschäft der Finanzsparte GE Capital steht die mit "AAA" bewertete Bonität des US-Mischkonzerns General Electric möglicherweise bald auf dem Prüfstand. Die Ratingagentur Standard & Poor's kennzeichnete die nach ihrer Skala bestmögliche Bewertung am Donnerstag mit einem "negativen" Ausblick. Bislang galt dieser als "stabil". Es handelt sich um die erste Änderung des GE-Ausblicks seit 52 Jahren.

S&P-Kreditanalyst Robert Schulz warnte, möglicherweise würden sich bei GE Capital Ergebnis und Cash-flow innerhalb der nächsten zwei Jahre soweit verschlechtern, dass eine Herabstufung der Bonität des Mutterkonzerns nötig werde. S&P bezifferte die Wahrscheinlichkeit einer Herabstufung mit 33%.

General Electric ist einer von insgesamt sechs Industriekonzernen, deren Verbindlichkeiten mit Triple-A bewertet sind. GE stellt diese Bonität gerne öffentlich heraus, die dem Konzern eine vergleichsweise günstigere Refinanzierung erlaubt als Wettbewerbern.

GE-Sprecher Russell Wilkerson sagte zu der Mitteilung von S&P, man erachte das Rating als sicher, sofern die Finanzziele erreicht würden. Eine Ratingsenkung werde es nur geben, wenn GE an den eigenen Planvorgaben scheitere.

Vor Monaten hat der Konzern ein Programm zur Verbesserung der Kapitalsituation angekündigt. 15 Mrd USD erlöste er über eine Kapitalerhöhung, davon 3 Mrd USD durch ein Investment von Warren Buffetts Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway.

Allerdings will GE die Dividende bei 1,24 USD auch 2009 stabil halten, was etwa 12 Mrd USD kosten und den Cash-flow des Konzerns überwiegend aufzehren dürfte.

Analysten sagten, die veränderte Einschätzung von S&P könnte GE dazu zwingen, weitere Schritte zur Verbesserung der Bilanz zu unternehmen oder GE Capital notfalls neu aufzustellen. Die Nachricht "verschärft die Dividendendebatte", schrieb Analyst Scott Davis von Morgan Stanley: "Ich glaube, der Markt würde applaudieren", wenn GE die Dividende reduzierte.

Positiv wiegt aus Sicht von S&P, dass General Electric im Gefolge der jüngsten Marktturbulenzen und Rezession "nicht statisch" geblieben sei. Nach Einschätzung der Agentur verfügt der Konzern über rund 10 Mrd USD in bar, die zusätzlich in GE Capital eingebracht werden könnten und zwar über die erst jüngst geleisteten 5 Mrd USD hinaus.

Die GE-Aktie reagierte auf die Mitteilung von Standard & Poor's mit einem Kursverlust von 8,2% auf 15,96 USD. Im Jahresverlauf hat das Papier bereits deutlich mehr als die Hälfte seines Wertes verloren. Zwei Mal blieb der Konzern im laufenden Jahr mit seinen Ergebnissen hinter den Erwartungen zurück und verlor dadurch bei Anlegern Vertrauen. Für 2009 soll es keine konkreten Quartalsprognosen mehr geben.

Webseiten: http://www2.standardandpoors.com/ http://www.ge.com/ -Von Lauren Pollock, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 111, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/rio/jhe

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