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Sandisk Connect Wireless Stick – 200 GB iPhone-Speicherplatz nachrüsten

Seit 2002 schreibt Thomas Hartmann als freier Autor Artikel für die Macwelt. Schwerpunkte sind News über aktuelle Mac-Nachrichten und neue Programme sowie Recherchen zu Hintergrundthemen. Gern sieht er sich neuere Bildbearbeitungsprogramme unterhalb der Photoshop-Ebene an und berichtet regelmäßig über Spiele, die auf der Mac-Plattform erscheinen. Auch kleinere Tests von Mac-Programmen gehören zu seinem Repertoire. Dass er auch zu anderen Plattformen eine Affinität hat, zeigt seine frühere Windows-Kolumne auf Macwelt.de. Und um sich auch auf anderen mobilen Betriebssystemen auszukennen, nutzt er neben seinem iPad ein Android-Smartphone.
Unser Test-USB-Stick von Sandisk mit integriertem WLAN verfügt über beeindruckende 200 GB Speicherplatz und eine gute Performance.

Mit 200 GB Speicherplatz auf einem USB-Stick lässt sich eine ganze Menge anfangen, wenn man für unterwegs oder zu besonderen Anlässen Fotos, Musik und vor allem großformatige Videos speichern will. Sandisk hat auf dem Stick bereits eine sinnvolle Ordnerstruktur eingerichtet: Darauf finden sich entsprechende Verzeichnisse für Bilder, Videos, Musik und anderes, die zudem mit einigen Beispielen befüllt sind. Zunächst freilich muss man eine kleine Hürde nehmen und für sein iOS- oder Android-Gerät die passende App finden. Sie muss unbedingt ”Connect” im Namen enthalten und mit dem Symbol in der Kurzbeschreibung des Entwicklers übereinstimmen.

Sandisk-Stick mit 200 GB Speicherplatz.
Sandisk-Stick mit 200 GB Speicherplatz.
Foto:

Ad-hoc-WLAN oder „richtig drin“

Schaltet man den Stick, der übrigens nur mit USB 2.0 agiert, nach dem empfohlener Weise zweistündigen Aufladen an den USB-Port des Macs oder PCs ein, stellt man als nächstes ein Ad-hoc-WLAN her. Wir richten dies zwischen dem Sandisk-Stick und unserem iPad ein. Das klappt problemlos und hält auch auf größeren Entfernungen. Der Nachteil ist freilich, dass man dafür sein reguläres WLAN für die Verbindung zum Internet ausklammert. Doch auch hierfür hat Sandisk an eine nützliche Lösung gedacht. Innerhalb der App lässt sich nämlich das lokale WLAN des Office oder eigenen Heimes für den Stick auswählen, entsprechend das Passwort eingeben. Dann darf man nicht vergessen, auf dem iOS-Gerät (das gerade noch im Ad-hoc-Netz funkt) wieder das reguläre Heim- oder Büro-WLAN zu selektieren. Fortan befinden sich Stick und andere Geräte im selben Netzwerk. Man bewegt sich dann wieder normal im Internet, ein zweiter Vorteil besteht darin, dass sich Filme oder andere Medien auf den Stick über das Apple TV oder auch Amazons Fire TV Stick auf den Fernseher streamen lassen. Das klappt bei uns im Resultat auch beides ausgezeichnet. Ein bisschen Gefrickel und Feinarbeit ist unter Umständen vorher nötig, damit auch alles wie gewünscht funktioniert. Klar muss einem jedoch sein, dass die drahtlose Verbindung respektive das Netzwerk des kleinen Sticks mit großem Speicher ohne weitere Sicherheitsoptionen jedem zugänglich ist, der über die App auf seinem Gerät verfügt und sich einfach ins Ad-hoc-Netzwerk einwählt. Sensible und private Dateien sollte man also nicht unbedingt darauf speichern, wenn man den Sandisk Connect Wireless Stick in der Öffentlichkeit nutzt. Doch glücklicherweise besteht die Möglichkeit, ein Passwort für das Laufwerk zu vergeben, so dass anschließend Verschlüsselung gemäß WPA2 eingerichtet wird. Dieses Passwort gilt es dann auch einzugeben , wenn der Speicherstick über das Internet verbunden ist. Gerät das Flash-Drive aber in die falschen Hände, bekommen die ohne Passwortschutz Zugriff über einen USB-Port.

Feines Video-Streamen über Stunden

Wir unterziehen den Speicher-Stick mit drahtlosem Netzwerk einer ganzen Reihe von Tests und Durchgängen mit Verbindungen, Bildern und Videos. Dabei spielt der Stick alle auf dem Mac gängigen Formate ab, die wir ihm vorlegen. Auch bei HD-Filmen können wir bei der Übertragung auf das iPad keinen Performance-Einbruch feststellen. Wir lassen in Dauerschleife mehrere Videos samt Sound vom Stick auf den Tablet-Monitor übertragen, legen das Flash-Drive in unterschiedliche Entfernungen, stecken ihn sogar mal in die Tasche und greifen auch mit dem iMac und einem Smartphone parallel darauf zu. Als sich das dritte Gerät auch noch über das Sandisk-eigene Netzwerk zuschaltet, stellen wir doch Probleme mit Stockern und Stottern fest, bis hin zum Verbindungsabbruch. Dann aber wieder klappt es auch, dass wir auf allen drei Geräten ohne Ärger verschiedene oder dasselbe Video abspielen. Die Ursache für den gelegentlichen Abbruch auf einem der Geräte ist schwer zu finden. Letztlich aber können wir resümieren: Prinzipiell klappt es wie vom Hersteller versprochen. Und die ununterbrochene Akku-Laufzeit liegt bei unserem Setting sogar über der Herstellerangabe von 4 Stunden und 30 Minuten: Obwohl die LED des Sticks schon länger rot blinkt, macht er erst nach knapp 5 Stunden richtig schlapp.

Positiv zu vermerken ist weiter, dass man mit den Stick Dateien hoch- und herunterladen sowie über die üblichen Dienste wie Mail oder Facebook teilen kann. Und praktisch ist, dass sich mit der App auch direkt Dokumente in den Formaten doc, docx, rtf sowie PDFs öffnen lassen, dazu auch ppt(x) und xls(x). Natürlich nur im Lesemodus, aber genau das kann unterwegs das sein, was man braucht – bestimmte Dokumente, Folien oder Tabellen einsehen können. Ein weiteres interessantes Feature ist, dass sich die Connect-App so einrichten lässt, dass Fotos und Videos bei der Aufnahme automatisch von der Kamera auf das angeschlossene Laufwerk kopiert werden. Und auf kompatiblen Geräten gibt es sogar Unterstützung für 3D-Touch.

Fazit und Empfehlung

Am Sandisk Connect Wireless Stick mit 200 GB Speicherplatz und drahtloser Datenverbindung finden wir wenig zu kritisieren. Der Stick kostet zum Beispiel beim deutschen Distributor Mindfactory nur 110 Euro, das ist günstig, Sandisk hat ihm aber nur USB 2.0 statt USB 3.0 gegönnt. Das kann sich beim Laden größerer Dateien wie hochauflösender Filme über den USB-Port des Macs durchaus negativ bemerkbar machen. Ansonsten gibt es den Stick auch mit Speicherplatz zu 16, 32, 64 und 128 GB – deren Gehäuse-Grundfarbe ist dann schwarz anstatt weiß (oder offiziell ”silber”) wie beim 200er. Die Preise beginnen hier bei 24 Euro. Ob einem die 16 GB im Alltag reichen, wenn man vornehmlich Dokumente und ein paar Fotos dabei haben will, muss man selbst entscheiden. Der beste Kompromiss ist für viele wohl der Stick mit 64 GB für 41 Euro (Preise nach Mindactory.de). Wer gern Videos, Fotos und Musik auch unabhängig vom guten Internetzugriff bei sich hat und auf einem Gerät wie Macbook, iPad oder Smartphone abspielen will, trifft mit dem Sandisk Connect Wireless Stick nach unserem Testergebnis eine sehr gute Wahl.

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