Sagt Geraldine McBride

SAP hat in Asien die Talsohle durchschritten

18.05.2009
SAP geht davon aus, nach einem starken Geschäftsrückgang am asiatischen Markt nun die Talsohle durchschritten zu haben. Das Unternehmen erwartet laut Geraldine McBride, President der Region Asien-Pazifik Japan, ein Anziehen seiner Geschäfte dank wachsender Auftragsbücher und verbesserter Stimmungslage der Kunden.

SAP geht davon aus, nach einem starken Geschäftsrückgang am asiatischen Markt nun die Talsohle durchschritten zu haben. Das Unternehmen erwartet laut Geraldine McBride, President der Region Asien-Pazifik Japan, ein Anziehen seiner Geschäfte dank wachsender Auftragsbücher und verbesserter Stimmungslage der Kunden.

Von September bis etwa zum Ende des ersten Quartals habe sich die asiatische Wirtschaft im Sog des globalen Wirtschaftsabschwungs "im freien Fall" befunden, sagte McBride in einem Interview. Nun habe die Region den Tiefpunkt hinter sich und die Kunden seien für die Zukunft "verhalten optimistisch".

Konjunkturpakete bringen laut McBride wieder Liquidität in den Markt. Die Auftragsbücher seien besser gefüllt, die Nachfrage der Kunden gewachsen und Projekte könnten nun voranschreiten, nachdem die Kunden im vergangenen halben Jahr unsicher gewesen wären, ob sie überhaupt im Geschäft bleiben.

Im Raum Asien-Pazifik Japan sank der Softwareumsatz der SAP AG im ersten Quartal um 47 Prozent auf 60 Millionen Euro. Der Auftragsbestand hat sich in den drei Monaten laut McBride fast verdoppelt. Kunden, die sich große Softwarepakete nicht leisten konnten, griffen stattdessen zu kleineren Softwarelösungen.

22 Prozent der Aufträge erhielt der Walldorfer Konzern während des ersten Quartals in Asien von Neukunden. SAP spürt das Interesse von Neukunden, die den starken Wirtschaftsabschwung hinter sich gebracht haben und nun im Zuge eines Wirtschaftsaufschwungs Marktanteile gewinnen wollen.

Die Managerin geht davon aus, dass es Wirkung zeigen werde, wenn Neu- und Bestandskunden sich nun für ein Wiederaufleben des Wirtschaftswachstums zum Jahresende und im nächsten Jahr positionieren. Eine konkrete Prognose gab sie allerdings nicht.

McBride nannte China und Indien als Wachstumsmotoren der Region für SAP. Sie rechnet mit großer Nachfrage aus den Branchen Energie, Infrastruktur und Banken sowie von Regierungsaufträgen. Aus dem verarbeitenden Gewerbe der Region bliebe die Nachfrage schleppend.

Weitere Kosteneinsparungen in der Region plant SAP der Managerin zufolge nicht, sie rechne auch nicht mit weiterem Personalabbau. Ende März beschäftigte SAP in der Region 10.884 Mitarbeiter, zum Jahresende 2008 waren es 11.254 und zum 31. März des Vorjahres 10.888 Mitarbeiter.

Das Unternehmen hat im ersten Quartal 2009 im Zusammenhang mit einem Stellenabbau von 2.200 Mitarbeitern 160 Millionen Euro an Restrukturierungsaufwendungen verbucht. Für das Jahr 2009 erwartet SAP Kosten von 200 bis 300 Millionen Euro für den Abbau von insgesamt 3.000 Arbeitsplätzen, um so die Mitarbeiterzahl auf 48.500 zu senken. (Dow Jones/rw)

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