SAP will sich auch nach 2010 "ambitionierte Ziele" setzen

03.04.2008
Von Katharina Becker und Alexander Becker

Von Katharina Becker und Alexander Becker

DOW JONES NEWSWIRES

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Softwarekonzern SAP will sich auch über das Jahr 2010 hinaus ambitionierte Ziele setzen. "Ende diesen Jahres oder Anfang 2009 wollen wir dem Markt sagen, was nach 2010 kommt", sagte Vorstandssprecher Henning Kagermann am Donnerstag vor Journalisten in Frankfurt. "Wir wollen uns auch nach 2010 ambitionierte Ziele stellen", ergänzte der designierte Co-CEO Leo Apotheker.

Als einen Schwerpunkt bezeichnete es Apotheker, die Margen weiter zu verbessern. Auch mit dem Aktienkurs könne SAP nicht zufrieden sein. SAP will vor allem durch Zuwächse im Mittelstandssegment die Zahl der Kunden bis zum Jahr 2010 auf 100.000 mehr als verdoppeln. Im März hatte der dafür zuständige Manager bestätigt, dass SAP bei den Wachstumszielen bis 2010 bislang "im Plan" liegt.

Früheren Angaben Kagermanns zufolge wird der Walldorfer Softwarekonzern mit dem Jahr 2008 "die Phase der Großinvestitionen beendet haben" und sich ab 2009 verstärkt auf Margenverbesserungen konzentrieren. Die Investitionen in Forschung und Entwicklung (F&E) hätten derzeit den Höhepunkt erreicht und würden nun "auf ein normales Maß von 11% bis 12% zurückgefahren", sagte Kagermann am Donnerstag in Frankfurt.

2007 hatte der DAX-Konzern rund 14% vom Umsatz für die Forschung ausgegeben. Zuletzt war massiv in Produkte für Business User und Geschäftsprozessplattformen investiert worden. Dazu gehören Eigenentwicklungen wie die Mittelstandssoftware Business ByDesign, der Aufbau von Plattformen auf serviceorientierten Architekturen (SOA) und schließlich der Kauf der französischen Business Objects.

Weitere größere Aquisitionen stehen für SAP offenbar nach wie vor nicht auf dem Plan. "Kunden zuzukaufen macht wenig Sinn", sagte Apotheker, der SAP in einem Jahr alleine führen soll. Das SAP-Management hat wiederholt erklärt, vornehmlich organisch wachsen zu wollen.

Wegen der globalen Aufstellung von SAP mache der schwache Dollar dem Unternehmen derzeit keine Sorgen. "Das Geschäftsmodell als solches leidet nicht darunter", sagte Apotheker. Zum bisherigen Geschäftsverlauf in den USA - für SAP der wichtigste Markt - wollte er sich nicht äußern.

Apotheker war am Mittwoch zum Co-CEO berufen worden, um den Konzern zunächst in einer Übergangsphase gemeinsam mit Kagermann zu führen. Kagermann scheidet dann im Mai 2009 als Vorstandssprecher aus.

Webseite: http://www.sap.com/ -Von Katharina Becker und Alexander Becker, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 29725 112, katharina.becker@dowjones.com DJG/kat/abe/rio

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