Sat.1 sieht Sendelizenz nicht in Gefahr (zwei)

17.07.2007
Die Einstellung der Sendungen durch Sat.1 steht in Zusammenhang mit einem Personalabbau bei der ProSiebenSat.1 Media AG und war auf heftige Kritik gestoßen. "Es kann nicht sein, dass das Programm baden geht, um die Renditeziele der Eigentümer zu erreichen", sagte Manfred Helmes, der Direktor der Landesanstalt für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz (LMK) der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Dienstagausgabe).

Die Einstellung der Sendungen durch Sat.1 steht in Zusammenhang mit einem Personalabbau bei der ProSiebenSat.1 Media AG und war auf heftige Kritik gestoßen. "Es kann nicht sein, dass das Programm baden geht, um die Renditeziele der Eigentümer zu erreichen", sagte Manfred Helmes, der Direktor der Landesanstalt für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz (LMK) der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Dienstagausgabe).

"Wenn Sat.1 die Anforderungen an ein Vollprogramm nicht mehr erfüllt, müssen wir über die Konsequenzen nachdenken", hatte Helmes angekündigt. So könnte beispielsweise die bislang vorrangige Einspeisung des Programms ins Kabelfernsehen wegfallen, sagte er der Zeitung weiterhin.

Auf der Hauptversammlung in München bestätigte Vorstandsvorsitzender Guillaume de Posch, dass 180 Arbeitsplätze bei der Senderkette in Deutschland wegfallen sollen. Bereits im Vorfeld der Hauptversammlung hatte Dow Jones Newswires erfahren, dass die 100 Stellen am Standort Berlin und weitere 80 in München zur Disposition stehen.

Auch Politiker kritisierten den Stellenabbau bei der Senderkette, die vor kurzem SBS Broadcasting übernommen hatte. "Das ist letztlich ein verheerendes Signal für den Medienstandort Deutschland", sagte CSU-Generalsekretär Markus Söder im Gespräch mit "Spiegel online".

"Die Streichung von Informationssendungen bei der Sendergruppe ProSiebenSat.1 ist ein Rückschlag für die Nachrichtenvielfalt in Deutschland und stellt die Sendelizenz für ProSieben und Sat.1 als Vollprogramme in Frage", erklärte die medienpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Grietje Bettin.

ProSiebenSat.1 bestätige mit ihrem Vorgehen all jene, die den Fernsehbetrieb in der Hand von Finanzinvestoren kritisch gesehen haben, so Bettin. Es zeige sich, dass hier versucht werde, profitabel arbeitende Unternehmen wie Sat.1 aus Gewinnmaximierungsgründen auf Kosten der Programmvielfalt zu melken. "Finanzinvestoren scheren sich nicht darum, dass Rundfunk mehr als ein bloßes Wirtschaftsgut ist", so die Politikerin weiterhin.

ProSiebenSat.1-Vorstandsvorsitzender de Posch hatte auf Hauptversammlung betont, dass die Entscheidung zum Stellenabbau nicht auf Druck der Finanzinvestoren Permira und KKR getroffen worden sei, die die Mehrheit an der Senderkette halten. "Die Entscheidung über sämtliche Maßnahmen ist alleine vom Management der Gruppe getroffen worden."

Webseite: http://www.prosiebensat1.com

-Von Archibald Preuschat, Dow Jones Newswires, +49 (0) 211 138 72 18,

archibald.preuschat@dowjones.com

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