Schlacht um die Farbe

22.03.2007
Der Farblasermarkt in Deutschland ist hart umkämpft. Im vergangenen Jahr mussten einige Hersteller kräftig Federn lassen, während anderen neue Flügel wuchsen.

Von Boris Böhles

In Farbe liegt enormes Potenzial. Die Seitenpreise werden stetig günstiger, und somit rücken auch für viel druckende Büros Farbgeräte immer mehr in den Vordergrund. Noch ist der Absatz von Farblasergeräten im Vergleich zu Monochrom-Printern gering. Zur Verdeutlichung: Im vierten Quartal 2006 wurden in Westeuropa laut IDC rund 356.000 Farblasergeräte verkauft. Das sind im Vergleich zum Vorjahr zwar über 26.000 Geräte mehr, dennoch ist der Absatz von Monochromlasern gewaltig: Auch er stieg im vierten Quartal 2006 um rund 92.000 auf 1,368 Millionen Einheiten.

Auf die Positionierung kommt es an

Fazit: Noch löst Farbe Schwarz-Weiß nicht ab, aber in nicht allzu ferner Zukunft könnte sich das ändern. Deshalb ist es für die Hersteller wichtig, eine gute Position einzunehmen und sich einen Namen im Farbmarkt zu machen. Laut IDC gab es im vergangenen Jahr enorme Verschiebungen bei den Marktanteilen im Farblaserbereich auf dem deutschen Markt:

Auf Platz eins behauptete sich erwartungsgemäß HP mit einem Marktanteil von 38,3 Prozent. Das Unternehmen konnte sich von 29 Prozent im Jahr 2005 um satte 9,3 Prozent steigern und steht somit einsam an der Spitze. Die großen Veränderungen fanden auf den weiteren Plätzen statt. Konica Minolta stürzte vom zweiten Platz auf den sechsten ab. Verkaufte das Unternehmen 2005 noch 18,6 Prozent aller Farbseitengeräte, waren voriges Jahr nur noch 6,1 Prozent der verkauften Geräte von Konica.

Einen ähnlich schmerzhaften Einbruch musste Epson hinnehmen. Von Platz drei mit 15,2 Prozent Marktanteil im Jahr 2005 büßte das Unternehmen über 50 Prozent seiner Anteile ein und landet mit sieben Prozent auf dem fünften Platz. Vom Fall der einstigen Platzhirsche profitierte vor allem Samsung. Das Unternehmen verbesserte sich vom fünften auf den zweiten Platz und verkaufte 13,1 Prozent aller Farbseitendrucker. Leichte Marktanteile gewannen außerdem Kyocera-Mita und Lexmark. Leichte Einbußen musste Dell hinnehmen. Lachender Dritter ist OKI: Trotz eines leichten Marktanteilverlustes konnte das Unternehmen einen Platz gutmachen und hüpfte vom vierten auf den dritten Platz mit 9,4 Prozent Marktanteil.

Insgesamt wird die Farblaserbranche von den erstplatzierten drei Herstellern bestimmt, von denen im Jahr 2006 knapp 61 Prozent aller Geräte ausgeliefert wurden. In diesem Jahr wird auch Brother ein nicht unwesentliches Wörtchen im Farblasermarkt mitreden. Mit einer erstmals komplett eigenen, selbst entwickelten Engine geht das Unternehmen mit der "HL-4000"-Serie an den Start und will den etablierten Herstellern Marktanteile abknüpfen.

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