Schmiergeldaffäre: Siemens-Manager packt aus - Durchsuchung bei KPMG

04.12.2006
In der Schmiergeldaffäre bei Siemens ist die Staatsanwaltschaft mit ihren Ermittlungen vorangekommen.

"Am Montag oder spätestens am Dienstag werden wir den neuen Ermittlungsstand veröffentlichen", sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Christian Schmidt-Sommerfeld dem "Tagesspiegel" (Montagausgabe). Nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Spiegel" hat ein Siemens-Manager erstmals konkrete Adressaten der Zahlungen genannt. Die Staatsanwaltschaft München suche außerdem beim Siemens-Buchprüfer KPMG nach neuen Hinweisen, berichtet das Magazin "Focus".

Laut "Spiegel" sagte der Manager vor der Münchner Staatsanwaltschaft aus, Entscheidungsträger des griechischen Innen- und Verteidigungsministeriums seien im Zusammenhang mit einem Sicherheitssystem für die Olympischen Spiele 2004 in Athen bezahlt worden. Laut "Spiegel" erhielt ein früherer Athener Repräsentant des Konzerns jährlich zwischen acht und zehn Prozent des jeweiligen Jahresumsatzes von Siemens Griechenland, um die Geschäfte mit Bargeld zu fördern. Dabei sei es um Beträge von rund zehn Millionen Euro gegangen. Der aussagewillige Manager, der das System der schwarzen Kassen mit aufgebaut hat, sei am vergangenen Freitag aus der Haft entlassen worden. Siemens wollte sich mit Verweis auf das laufende Ermittlungsverfahren nicht zu dem Fall äußern.

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