Logitech und der CE-Handel

Schmuseecke ade

17.12.2007
Seit 1. Mai 2007 verantwortet Gregor Bieler europaweit den neu geschaffenen Bereich Consumer Electronics bei Logitech. Im Gespräch mit CE-Business berichtet er, welche Ziele er hat und mit welchen Handelspartnern er diese erreichen will.

Von Ulrike Goreßen

Wachstum, Wachstum, Wachstum" Gregor Bieler, seit knapp acht Monaten CE-Chef von Logitech in Europa, hat sich im Prinzip auf drei verschiedenen Ebenen ein und dasselbe Ziel gesetzt, eben Wachstum.

"Im IT-Segment hat Logitech eine recht komfortable Stellung. Mit unseren CE-Ambitionen gehen wir raus aus der Schmuseecke, müssen uns unseren Platz im Markt erst erarbeiten", erläutert Bieler die veränderte Situation eine, die ihm sichtlich Spaß macht.

Kein Wunder, hat das Unternehmen doch bereits in diesem Jahr mit CE-Produkten europaweit einen Umsatz von 100 Millionen Euro gemacht und ist trotz hoher Investitionen (zweistelliger Bereich) in den schwarzen Zahlen.

Diese hohen Investitionen waren notwendig, da Logitech innerhalb kurzer Zeit "fundamentale Änderungen" vorgenommen hat. Da sind zum einen die Produkte. "Wir legen größten Wert darauf, innovative Produkte anzubieten. Also die richtigen Produkte, die der Markt will und der Handel verkaufen will", so der europäische CE-Chef. "Anfang Januar 2008 kommen zahlreiche, interessante Produkte auf den Markt. Schon heute bilden die Universalfernbedienungen der Harmony-Familie das CE-Fundament. Laut GfK hält Logitech im Preissegment 50 bis 100 Euro einen Marktanteil von 45 Prozent. In der Preiskategorie über 100 Euro haben wir heute schon 80 Prozent."

Das klingt schon ganz gut, aber der Markt an sich ist Bieler noch viel zu klein. Deshalb ist es sein Ziel, den Marktumfang zu erhöhen. Und das wohl nicht allein im Segment der Universalfernbedienungen. Das CE-Sortiment von Logitech umfasst auch iPod-Zubehör und Wireless Music sowie Multiroom-Lösungen. Die beiden letztgenannten Segmente sind noch in der "Findungsphase", während die Lautsprechersysteme für Apples MP3-Player bereits zum Massengeschäft gezählt werden können. Vor allem auf der Fläche sowie bei Gravis kann Logitech laut Bieler bereits jetzt ordentliche Stückzahlen absetzen.

Und damit sind wir bei der zweiten wichtigen Veränderung: Logitech hat seine Organisation den neuen Umständen angepasst. Allein in Deutschland gehören neun Mitarbeiter zum CE-Vertriebsteam (vier davon im Innendienst). Europaweit sind es 45 CE-Mitarbeiter. Dazu kommen rund 60 bis 70 Logitech-Kollegen, die nicht direkt an Bieler berichten, durch ihre Arbeit zum Beispiel im PR- und Marketingbereich die CE-ler aber unterstützen.

Seit gut fünf Wochen testet Logitech noch eine weitere externe Unterstützung. Die Industrievertretung Tholen hat Logitech-Produkte in ihr Angebot aufgenommen, das bisher aus Produkten von Canton, Hamann, Weyco, Sonos und Humax bestand. Das Tholen-Team betreut rund 400 Fachhändler in NRW.

Die Handelspartner unterscheidet Bieler in drei Gruppen. Da gibt es die Fläche, mit der Logitech schon lange zusammenarbeitet und nun als CE-Anbieter jedoch mit anderen Einkäufern verhandelt. Sodann gibt es die kooperierten Fachhändler; eine angenehme Partnergruppe laut Bieler, da sie immer neue, attraktive Produkte sucht. Etwas schwieriger gestaltet sich die Zusammenarbeit mit den nicht kooperierten Händlern, da diese sehr qualitätsgetrieben seien.

Logitech beliefert zum einen direkt die Zentrallager der Kooperationen, zusätzlich holt sich das Unternehmen Unterstützung bei Ingram Micro (ist als einziger Broadliner gesetzt) sowie den CE-Großhändlern Higoto und Audio Network.

Meinung der Redakteurin

Logitech im Allgemeinen und Gregor Bieler im Besonderen waren schon immer sehr ambitioniert. Das aktuelle Ziel: Der Umsatz soll sich jährlich verdoppeln und Logitech das neue Thema "Digital Home" besetzen. Zuzutrauen wäre ihnen beides.

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