IDC

Server-Markt in EMEA nur leicht rückläufig

Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Die Marktforscher von IDC haben Zahlen zum Server-Markt in der Region EMEA (Europa, Nahost und Afrika) im zweiten Quartal 2013 vorgelegt.

von Thomas Cloer, Computerwoche

Der Markt ging demnach mit 3,3 Prozent weniger Umsatz vergleichsweise geringfügig zurück, was laut IDC unter anderem gestiegenen Ausgaben für Legacy und Technical Computing zu verdanken ist. Der Fabrikumsatz der Server-Hersteller betrug im zweiten Quartal 2,9 Milliarden Dollar. In Euro berechnet gab es einen Rückgang von 4,9 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Ausgeliefert wurden von April bis Juni insgesamt 483.000 Server, das sind 4,7 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Das zweite Quartal 2013 war nun bereits das siebte in Folge mit einem Umsatzrückgang im Jahresvergleich. IDC verweist aber ausdrücklich darauf, dass im Vergleich mit dem Vorquartal die Server-Verkaufserlöse in Dollar um 6,8 Prozent (in Euro sogar um acht Prozent) stiegen.

Auf Seiten der Server-Hersteller konnte sich Hewlett-Packard (HP) trotz 13,2 Prozent Umsatzrückgang auf dem ersten Platz behaupten. Die x86-basierenden "ProLiant"-Server wurden weniger nachgefragt und standen unter Preisdruck der Konkurrenz; anhaltend schwach waren außerdem die Einnahmen mit Itanium-basierenden "Integrity"-Servern. Mit 27,8 Prozent Marktanteil nach Umsatz liegt die IBM auf Rang zwei. Mit 1,3 Prozent weniger Factory Revenue kam "Big Blue" relativ ungeschoren davon, unter anderem weil die Nachfrage nach "System-z"-Großrechnern um 59,6 Prozent stieg (auch wenn System x insgesamt mehr Umsatz brachte).

Dell auf Platz drei ist der einzige Anbieter in den Top 5, der ein Umsatzwachstum vorweisen kann. Die Texaner steigerten ihre Erlöse um 7,9 Prozent und ihren Market Share nach Umsatz um 1,5 Prozent und profitierten dabei unter anderem von ihrem Geschäftsfeld mit dichteoptimierten RZ-Lösungen. Bei Oracle auf Rang vier blieben die Server-Umsätze gegenüber der Vorjahreszeit praktisch unverändert; der Datenbankriese profitierte laut IDC von mehr Verkäufen seiner "Engineered Systems" und Refreshes seiner SPARC-Enterprise-Server. Die Top Five der Anbieter komplettiert Fujitsu, dessen Server-Einnahmen zwar insgesamt um 6,1 Prozent sanken, das aber mit den "BS2000/OSD"-Großrechnern 11,2 Prozent mehr erlöste.

Von den 2,9 Milliarden Dollar Gesamtumsatz entfielen im zweiten Quartal 2013 71,3 Prozent auf x86-basierende Server. Bei den Nicht-x86-Systemen gab es in Westeuropa 9,8 Prozent Wachstum. Die Erlöse mit CISC-basierenden Mainframes stiegen von April bis Juni gegenüber der Vorjahreszeit um satte 46,3 Prozent; für die übrigen Legacy-CPUs (RISC und EPIC) ging es um 17 Prozent bergab. Auf Windows-Server entfielen noch 50,9 Prozent vom Gesamtumsatz; die 1,5 Milliarden Dollar bedeuten einen Rückgang von 6,5 Prozent. Linux ließ Unix im fünften Quartal in Folge hinter sich und legte um 0,5 Prozent auf 21,3 Prozent der Gesamteinnahmen zu.

Bei den Server-Formfaktoren dominierten Rack-Systeme mit 50,9 Prozent Marktanteil nach Umsatz (1,5 Milliarden Dollar, minus 6,6 Prozent YOY). Für Tower- und Blade-Server gingen die Erlöse um 2,6 Prozent und 2,4 Prozent zurück. Das stärkste Wachstum gab es mit 68 Prozent bei Density Optimized Systems, auch wenn deren Marktanteil mit 3,3 Prozent noch vergleichsweise niedrig ist. (tc/CW)

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