Die CP-Querschläger-Kolumne

Sicherheitsrisiken durch Digitalisierung

Der CP Querschläger ist seit 26 Jahren ein fester Bestandteil von ChannelPartner. Regelmäßig berichtet unser Autor über das, was einem kleinen Reseller in der großen ITK-Landschaft widerfährt. Manchmal überspitzt, aber immer auf den Punkt gebracht. Der Querschläger lebt und arbeitet als Fachhändler in Rheinland-Pfalz.
Dieses Mal warnt der CP-Querschläger vor mangelnder Sicherheit in der IoT-Welt. Zurecht, wie viele Security-Hersteller bestätigen.

Hersteller und Analysten glauben fest an eine verstärkte Nachfrage für alle möglichen Produkte rund um Sicherheit, von Software über Kameras, Recorder bis zu Alarmanlagen aller Art.

Es sind Zeiten angebrochen, bei denen man sein physisches und digitales Eigentum vor allem und jedem schützen muss. Abgesehen davon, ob es angesichts der globalen Erderwärmung Sinn macht Eigentum anzuhäufen, ist es der Sicherheitsindustrie gelungen, ein wirtschaftlich nutzbares Angstpotenzial aufzubauen.

Es sind Zeiten angebrochen, bei denen man sein physisches und digitales Eigentum vor allem und jedem schützen muss.
Es sind Zeiten angebrochen, bei denen man sein physisches und digitales Eigentum vor allem und jedem schützen muss.
Foto: deepadesigns - shutterstock.com

Diese Angst sorgt für einen Boom nach mehr Kontrolle: im smarten Heim, bei digitalen Devices oder im Unternehmen. Ob Firma, Mieter oder Hausbesitzer, die Angst vor Einbrüchen steigt mit der Verbreitung immer neuer Horrorzahlen. Doch was hilft die teure Videoüberwachung, wenn sie nicht bei Gefahr einen Alarm auslöst oder die nächste Polizeiwache 15 Kilometer entfernt ist?

Macht es nicht mehr Sinn, den Zugang zu verhindern anstatt den Einbruch zu filmen? Auch die Sicherheitsspezialisten der Kripo setzen auf Zutrittsverhinderung statt digitaler Gimmicks. Türen und Fenster sind dabei die wesentlichen Punkte - wie bei der digitalen Sicherheit auch.

Je mehr Backdoors und Windows via Updates, Mails, Abos oder Browser geöffnet werden, umso einfacher gelingt der Einbruch. Und je mehr User, Hersteller und Dienstleister involviert sind, desto schlimmer.

Dabei trägt die Cloud - mit ihrer Abhängigkeit von staatlichen und wirtschaftlichen Interessen - unmittelbar dazu bei, sensible und sogar lebenswichtige Systeme zu kompromittieren.

Manche halten die Digitalisierung für einen Fortschritt, für andere ist es einzig ein Geschäftsmodell zur Gewinnmaximierung. Das Risiko, dass komplette Infrastrukturen, wie Wasser, Strom, Verkehr, Krankenhäuser oder der Katastrophenschutz lahmgelegt werden können, ist heute sehr viel größer als noch vor 20 oder 50 Jahren. Und das sind nur einige Gefahren unter vielen.

Mein Fazit: Digitale Sicherheit beginnt beim Erkennen der Risiken für das reale Leben, denn unser Leben, die Realität, ist analog.

Bis demnächst, Euer Querschläger!

Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.

Alle Kommentare des CP-"Querschlägers" finden Sie hier, in dem "Querschläger"-Archiv.

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