Siemens-CFO: Börsenprospekt von VDO soll 3Q-Zahlen beinhalten

27.06.2007
Von Alexander Becker

Von Alexander Becker

Dow Jones Newswires

NÜRNBERG (Dow Jones)-Die Siemens AG erwägt, die Vorlage von untestierten Drittquartalszahlen ihrer Tochter Siemens VDO Automotive AG vorzuziehen, da diese noch in den Börsenprospekt der Sparte eingearbeitet werden soll. Das sagte Siemens-Finanzvorstand Joe Kaeser am Dienstagabend in Nürnberg. So wolle Siemens die Investoren noch vor der Sommerpause erreichen und die Roadshow für den IPO rechtzeitig beginnen können. Siemens will die Konzernzahlen für das dritte Quartal am 26. Juli veröffentlichen.

Mit Blick auf das Platzierungsvolumen bei VDO sagte Kaeser, das 30% bis 40% des Unternehmens eine annehmbare Größe seien. Letztlich hänge es aber von den dann geltenden Marktbedingungen ab. Das tatsächliche Platzierungsvolumen könne daher entsprechend höher oder auch niedriger ausfallen.

Ende Januar 2007 hatte Siemens angekündigt, 25% bis 49% des Automobilzulieferers VDO an die Börse bringen zu wollen. Die endgültige entscheidung für ein IPO ist noch nicht gefallen. Sollte sie fallen, will Siemens den Börsengang noch im laufenden Geschäftsjahr 2006/07 über die Bühne bringen, also vor dem 30. September. Auch nach einem Börsengang will Siemens die Aktienmehrheit und damit die industrielle Führung am Unternehmen behalten.

Der Aufsichtsrat, der über den IPO befinden muss, tagt einen Tag vor der geplanten Veröffentlichung der Drittquartalszahlen am 25. Juli. Auch ein Verkauf der Sparte ist nach wie vor nicht ausgeschlossen. Wenn ernsthafte Angebote für einen Komplettverkauf vorliegen, sei das Unternehmen schon von Rechts wegen verpflichtet, sie zu prüfen, so Siemens.

Siemens hat allerdings wiederholt erklärt, dass ein Börsengang höchste Priorität genießt. Analysten wollen allerdings beobachtet haben, dass Siemens zuletzt die Bereitschaft für einen Verkauf offener als bisher kommuniziert hat. So hatte der scheidende Siemens-Vorstandsvorsitzende Klaus Kleinfeld vor Analysten gesagt, dass der neue Aufsichtsratsvorsitzende Gerhard Cromme "alle Optionen" unterstützt, die "Wert aus VDO" für Siemens generieren würden.

VDO-Wettbewerber Continental AG hatte sich unmittelbar nach der Ankündigung der IPO-Pläne für die Siemens-Automotivtochter als Kaufinteressent gemeldet und nach eigenen Angaben ein indikatives Angebot abgegeben. Wie Dow Jones Newswires erfuhr, legte Continental dabei eine indikative Offerte über gut 10 Mrd EUR für VDO vor.

Finanzvorstand Kaeser bekräftigte in Nürnberg nun frühere Aussagen, wonach Siemens für VDO bislang noch kein wettbewerbsfähiges Angebot als Alternative zu einem Börsengang vorliegt.

Webseite: http://www.siemens.de/

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