Siemens: Energie-Infrastrukturgeschäft in "stabilem Zyklus"

17.03.2008
MÜNCHEN (Dow Jones)--Die Siemens AG sieht im Geschäft mit Energieinfrastruktur einen unverändert "stabilen Zyklus" bei anhaltend hoher Nachfrage. So liege der Sektor Energy bei Auftragseingang und Umsatz voll im Plan, sagte der zuständige CEO von Energy, Wolfgang Dehen, am Montag während einer Telefonkonferenz zur Gewinnwarnung des Konzerns. Auch die Profitabilität im Neugeschäft sei gut.

MÜNCHEN (Dow Jones)--Die Siemens AG sieht im Geschäft mit Energieinfrastruktur einen unverändert "stabilen Zyklus" bei anhaltend hoher Nachfrage. So liege der Sektor Energy bei Auftragseingang und Umsatz voll im Plan, sagte der zuständige CEO von Energy, Wolfgang Dehen, am Montag während einer Telefonkonferenz zur Gewinnwarnung des Konzerns. Auch die Profitabilität im Neugeschäft sei gut.

Siemens hatte in der Nacht angekündigt, die Jahresprognose für das laufende Geschäftsjahr korrigieren zu müssen, dabei jedoch keine konkreten Zahlen genannt. Grund für die Korrektur sind Neubewertungen von Großprojekten, die im laufenden zweiten Quartal zu einer Ergebnisbelastung von rund 900 Mio EUR führen werden.

Etwa 600 Mio EUR an Projektrisiken entfallen auf die Division Fossil Power Generation. Hier habe Siemens mit der Umsetzung von Projekten zu kämpfen, die teilweise noch aus dem Jahr 2004 stammen. Dabei habe Siemens zwar keine technischen Probleme, vielmehr seien in der Vergangenheit "Kapazitätsgrenzen" überschritten worden, die nun Probleme bei der Umsetzung dieser Projekte machen.

Schwierig sei etwa, ausreichend Projektingeniuere zu finden. Engpässe gebe es bei der Zulieferung bestimmter Komponenten. Überdies seien bei einzelnen Rohmaterialien Preisbindungsklauseln abgelaufen. Die Steigerung bei den Rohstoffkosten lasse sich nicht nicht mit höheren Preisen bei den Kraftwerken kompensieren, so Dehen weiter. Bislang seien bei Energy 80% aller Großprojekte im Bestand überprüft.

Bei den Turnkey-Projekten tritt Siemens als Generalunternehmer auf und liefert zum Beispiel schlüsselfertige Kraftwerke ab. Probleme bei der Umsetzung von Turnkey-Projekten hatten in den vergangenen Quartalen wiederholt vor allem das Ergebnis des Bereichs Power Generation belastet.

Erst im zurückliegenden Quartal wies Siemens für das Geschäft mit konventionellen Kraftwerken bei rückläufigem Umsatz einen erheblichen Verlust aus - hauptsächlich eine Folge von mehr als 200 Mio EUR Sonderbelastungen bei "einer Reihe von Großprojekten", wie Siemens erläuterte. Entsprechend lag die Bereichs-Marge mit 4,5% deutlich unter dem bis dato gültigen Zielkorridors von 10% bis 14%.

Dehen stellte für die Zukunft eine Verbesserung der Profitabilität in Aussicht. So sollen sich die Margen nach dem zweiten Quartal kontinuierlich verbessern. Im entscheidenden Geschäftsjahr 2009/10 werde der Energy-Sektor "gut" im Ziermargenkorridor liegen.

Dehen bekräftigte frühere Aussagen des Siemens-Managements, nach denen das unternehmen den Anteil von Turnkey-Geschäften zu Gunsten eines stärkeren Service- und Komponentengeschäfts zurückfahren will. Komponenten, Service und Turnkey sollen künftig jeweils ein Drittel des Geschäfts ausmachen. Dabei werde Siemens bei der Auswahl von Turnkey-Projekten künftig deutlich selektiver vorgehen.

Webseite: http://www.siemens.com/ -Von Alexander Becker, Dow Jones Newswires; +49 (0)89 - 5521 4030, industry.de@dowjones.com DJG/abe/rio

Copyright (c) 2008 Dow Jones & Company, Inc.

Zur Startseite