Siemens hält an Areva-NP-Beteiligung fest

22.07.2007
MÜNCHEN (Dow Jones)--Die Siemens AG hat bekräftigt, dass sie an ihrer Beteilung an der auf Nukleartechnik spezialisierten Areva NP festhalten will. Unternehmenssprecher Wolfram Trost verwies auf Nachfrage von Dow Jones Newswires am Sonnatg auf eine entsprechende Aussage des Vorstandsvorsitzenden der Sparte Power Generation, Klaus Voges, von vor zwei Wochen.

MÜNCHEN (Dow Jones)--Die Siemens AG hat bekräftigt, dass sie an ihrer Beteilung an der auf Nukleartechnik spezialisierten Areva NP festhalten will. Unternehmenssprecher Wolfram Trost verwies auf Nachfrage von Dow Jones Newswires am Sonnatg auf eine entsprechende Aussage des Vorstandsvorsitzenden der Sparte Power Generation, Klaus Voges, von vor zwei Wochen.

Die "WirtschaftWoche" berichtet in ihrer aktuellen Ausgabe unter Berufung auf Unternehmenskreise, Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy wolle Siemens aus dem deutsch-französischen Atomkonzern Areva NP mit Sitz in Erlangen ausbooten. Er plane die Schaffung eines großen französischen Energiekonzerns, der den Bau von nuklearen und fossilen Kraftwerken unter einem rein französischen Dach vereine.

Sarkozy wolle den staatlichen Atomkonzern Areva mit dem französischen Energiekonzern Alstom und dem Bau- und Infrastrukturkonzern Bouygues fusionieren. Offenbar sei auch schon die Entscheidung gefallen, wer den neuen Konzern führen soll. Den Angaben zufolge soll Alstom-Chef Patrick Kron das Unternehmen leiten. Deshalb wolle Frankreich die 34%, die Siemens an Areva NP halte, übernehmen, schreibt das Magazin.

Der Preis für den Siemens-Anteil solle durch eine Prüfung der Ertrags- und Geschäftslage des Kerntechnikkonzerns Areva NP, an dem Mutterkonzern Areva mit 66% die Mehrheit hält, ermittelt werden. Zu diesen details wollte isch der Siemens-Sprecher nicht äußern.

In Branchenkreisen wird der Wert der Tochtergesellschaft laut "WirtschaftsWoche" auf rund 3 Mrd EUR gechätzt. Als der frühere Siemens-Vorstandsvorsitzende Heinrich von Pierer 2001 das gesamte Siemens-Nukleargeschäft in das französisch-deutsche Gemeinschaftsunternehmen einbrachte, wurde den Angaben zufolge vertraglich festgelegt, dass die Franzosen als Haupteigentümer von Areva NP frühestens 2009 und spätestens 2011 die Option haben, den Siemens-Anteil zu übernehmen.

Der Ausstieg aus dem Nukleargeschäft wäre für Siemens dem Bericht zufolge ein herber Verlust. Areva NP ist weltweit führend in der Entwicklung und im Bau von Kernkraftwerken, im Service und der Modernisierung sowie bei der Versorgung von Kernkraftwerken mit Brennelementen. Allerdings will sich Siemens offenbar nicht kampflos von seiner Beteiligung trennen: Siemens-Chef Peter Löscher hoffe auf die Unterstützung von Bundeskanzlerin Angela Merkel, schreibt die "Wirtschaftswoche".

Webseite: www.wiwo.de

DJG/hab

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