Siemens hofft auf verkürzte Wettbewerbssperre nach Areva-JV-Ausstieg - Kreise

02.06.2010
Von Matthias Karpstein DOW JONES NEWSWIRES

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MÜNCHEN (Dow Jones)--Der Münchner Siemens-Konzern setzt darauf, dass die EU-Kommission die vertraglich vereinbarte achtjährige Wettbewerbssperre zwischen Siemens und dem bisherigen Partner Areva im Atomkraftwerksbau verkürzt. "Denkbar wäre eine Minderung auf fünf Jahre, von der Ankündigung des Ausstiegs 2009 bis 2014, es könnte aber auch kürzer werden", sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person am Mittwoch zu Dow Jones Newswires.

Anfang 2009 hatte Siemens seinen Ausstieg aus dem Nukleartechnik-Joint-Venture Areva NP angekündigt und erklärt, künftig mit der russischen Rosatom zusammenarbeiten zu wollen.

Der Vertrag zwischen Siemens und Areva sieht ein Wettbewerbsverbot zwischen den Parteien von acht Jahren vor, falls einer der Partner das Gemeinschaftsunternehmen aufkündigt. Siemens habe vor etwa einem halben Jahr bei der EU-Kommission eine Untersuchung angeregt, ob diese Wettbewerbssperre gegen europäisches Wettbewerbsrecht verstößt, sagte die informierte Person. Areva wollte sich zu einem möglichen Einschreiten der EU nicht äußern.

Den 34-prozentigen Anteil am Joint Venture Areva NP wollen die Münchner an Areva zurückgeben. Streitpunkt ist seither ihr Wert. Bei Areva steht sie mit 2,1 Mrd EUR in den Büchern, bei Siemens schätzt man den Wert höher. "Die Wettbewerssperre ist ein wichtiger Hebel in den Preisverhandlungen, und letztlich geht es nur um den Preis", sagte die mit der Angelegenheit vertraute Person. Derzeit läuft ein Schiedsverfahren zwischen den streitenden Partnern.

Siemens-Vorstandsvorsitzender Peter Löscher hat das Vorhaben, in der zivilen Atomtechnik künftig mit Rosatom zusammenzuarbeiten zuletzt im Februar auf einer Pressekonferenz in Neu Delhi bestätigt.

Webseiten: www.siemens.com www.areva.fr http://ec.europa.eu -Von Matthias Karpstein, Dow Jones Newswires; +49 (0)89 - 55214030, matthias.karpstein@dowjones.com DJG/mak/rio Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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