Siemens stellt alle Turnkey-Projekte auf den Prüfstand

05.03.2008
MÜNCHEN (Dow Jones)--Die Siemens AG will alle in ihrem Auftragsbestand befindlichen Turnkey-Projekte auf den Prüfstand stellen. Vor allem die Entwicklung in den großen Projekten des Geschäftsbereichs Power Generation (PG) sei "unbefriedigend", heißt es in einer auf der Webseite veröffentlichten Präsentation, die der Finanzvorstand Joe Kaeser am Mittwoch auf einer Citigroup-Konferenz in New York halten will.

MÜNCHEN (Dow Jones)--Die Siemens AG will alle in ihrem Auftragsbestand befindlichen Turnkey-Projekte auf den Prüfstand stellen. Vor allem die Entwicklung in den großen Projekten des Geschäftsbereichs Power Generation (PG) sei "unbefriedigend", heißt es in einer auf der Webseite veröffentlichten Präsentation, die der Finanzvorstand Joe Kaeser am Mittwoch auf einer Citigroup-Konferenz in New York halten will.

So werden derzeit alle Turnkey-Projekte bei PG überprüft. Die Prüfung soll dabei auch auf Turnkey-Projekte in anderen Geschäftsbereichen ausgeweitet werden. Kaeser nennt hier vor allem den Bereich Transportation Systems. Bei der Neubewertung der Projekte soll der gesamte Auftragsbestand auf den Prüfstand kommen, heißt es in der Präsentation. Ergebnisse erwartet Siemens im April 2008.

Bei Turnkey-Projekten tritt Siemens als Generalunternehmer auf, um beim Kunden zum Beispiel schlüsselfertige Kraftwerke abzuliefern. Die derzeit laufende Überprüfung der Projekte könnte dazu führen, dass Siemens eventuell weitere Risikovorsorge für diese Projekte treffen muss.

Probleme bei der Umsetzung von Turnkey-Projekten hatten in den vergangenen Quartalen wiederholt vor allem das Ergebnis des Bereichs PG belastet. Erst im zurückliegenden Quartal wies Siemens für das Geschäft mit konventionellen Kraftwerken bei rückläufigem Umsatz einen erheblichen Verlust aus - hauptsächlich eine Folge von mehr als 200 Mio EUR Sonderbelastungen bei "einer Reihe von Großprojekten", wie Siemens erläuterte. Entsprechend lag die Bereichs-Marge mit 4,5% deutlich unter dem bis dato gültigen Zielkorridors von 10% bis 14%.

Analysten hatten sich bereits in der vergangenen Wochen unter Bezug auf entsprechende Aussagen des Managements über die Überprüfung von Projekten besorgt über die künftige Margenentwicklung bei PG geäußert. Diese sei nach wie vor "äußerst unsicher", so ein Analyst. PG gehört zu den nach Umsatz drei größten Siemens-Geschäftsbereichen.

Webseite: http://www.siemens.com - Von Alexander Becker, Dow Jones Newswires, +49 (0)89 5521 40 30 industry.de@dowjones.com DJG/abe/kla

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