Siemens will sich von Mobility-Werk in Prag trennen

23.07.2008
MÜNCHEN (Dow Jones)--Die Siemens AG will sich im Zuge der Restrukturierung ihrer Division Mobility bis spätestens zum Ende des Geschäftsjahres 2008/09 von der Fertigung in Prag trennen. Ein Verkauf des Werkes sei dabei eine "Option", teilte der Münchner DAX-Konzern am Mittwoch mit. In dem Prager Werk der Verkehrstechniksparte von Siemens sind rund 950 Mitarbeiter beschäftigt. Die deutschen und österreichischen Mobility-Standorte sollen erhalten bleiben.

MÜNCHEN (Dow Jones)--Die Siemens AG will sich im Zuge der Restrukturierung ihrer Division Mobility bis spätestens zum Ende des Geschäftsjahres 2008/09 von der Fertigung in Prag trennen. Ein Verkauf des Werkes sei dabei eine "Option", teilte der Münchner DAX-Konzern am Mittwoch mit. In dem Prager Werk der Verkehrstechniksparte von Siemens sind rund 950 Mitarbeiter beschäftigt. Die deutschen und österreichischen Mobility-Standorte sollen erhalten bleiben.

Siemens bekräftigte, wie Mitte Juli angekündigt würden insgesamt rund 2.500 Stellen bei Mobility abgebaut. In Konstruktion und Fertigung entfallen rund 1.800, in Vertrieb und Verwaltung rund 700 Stellen.

Die Restrukturierung erfolgt im Rahmen des Effizienzsteigerungsprogramms Mobility in Motion, das Siemens im April angekündigt hatte. Dabei sollen Struktur, Organisation und Portfolio der Division geprüft sowie Maßnahmen zur Kostenverbesserung definiert werden.

Wie Siemens am Mittwoch weiter mitteilte, wird die Fertigung von Mobility in Europa neu gebündelt. "Bei der notwendigen Neuordnung werden Überkapazitäten in unseren Werken wegfallen, und damit die Division Mobility langfristig wettbewerbsfähig gemacht werden", erklärte Mobility-CEO Hans-Jörg Grundmann.

Zunehmend kommen die Auftraggeber von Siemens Mobility aus Wachstumsmärkten, wie etwa China. Sie fordern häufig die Einbeziehung lokaler Kooperationspartner, so dass Mobility einzelne Produktionsschritte nach dem Vorbild der Automobilindustrie komplett mit Zuliefern abwickeln will.

Die Produktion bei Mobility soll künftig auf "drei Kernkompetenzen reduziert werden". In Krefeld-Uerdingen sollen Alufahrzeuge, in Wien Stahlfahrzeuge und in München Lokomotiven hergestellt werden. Kundennahe Fertigungen wie etwa von Straßenbahnen in Sacramento sollen erhalten bleiben.

Siemens hatte Investoren Mitte März mit einer Gewinnwarnung schockiert und diese neben Projektrisiken im Kraftwerksgeschäft auch mit Sonderbelastungen aus dem Bahnsystem-Geschäft des Bereichs Mobility begründet.

Im zweiten Quartal hatte Mobility wegen der Sonderbelastungen eine negative Marge von 15,6% ausgewiesen. Der Bereich Mobility soll nun mit Hilfe von Mobility in Motion wie zuvor der Geschäftsbereich Transportation Systems eine operative Marge von 5% bis 7% im Jahr 2010 erreichen.

Webseite: http://www.siemens.com -Von Alexander Becker, Dow Jones Newswires; +49 (0)89 - 5521 4030, industry.de@dowjones.com DJG/abe/rio

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