Sky Deutschland bleibt auf 100 Mio neuen Aktien sitzen

28.09.2010
MÜNCHEN (Dow Jones)--Der Bezahlsender Sky Deutschland ist bei seiner Kapitalerhöhung auf mehr als einem Drittel der angebotenen neuen Anteilsscheine sitzengeblieben. Von rund 270 Mio neuen Aktien fand das MDAX-Unternehmen auch nach einer Platzierung bei Großaktionären nur für rund 169 Mio Anteilsscheine einen Käufer, wie Sky Deutschland am Dienstag nach Börsenschluss mitteilte.

MÜNCHEN (Dow Jones)--Der Bezahlsender Sky Deutschland ist bei seiner Kapitalerhöhung auf mehr als einem Drittel der angebotenen neuen Anteilsscheine sitzengeblieben. Von rund 270 Mio neuen Aktien fand das MDAX-Unternehmen auch nach einer Platzierung bei Großaktionären nur für rund 169 Mio Anteilsscheine einen Käufer, wie Sky Deutschland am Dienstag nach Börsenschluss mitteilte.

Auf dem Weg zu den angestrebten Einnahmen von mindestens 340 Mio EUR hat der defizitäre Bezahlsender damit erst die halbe Strecke hinter sich gebracht, der Bruttoemissionserlös beläuft sich auf 177,4 Mio EUR. Nun muss Hauptaktionär News Corp, dessen Anteil an Sky auf künftig 49,9% von zuvor 45,52% steigt, weitere 162,6 Mio EUR investieren. Der Medienkonzern von Rupert Murdoch hatte für die Kapitalerhöhung garantiert, wollte dabei aber unter der Schwelle von 50% der Anteile bleiben.

Die restlichen 162,6 Mio EUR will Sky nun durch die Ausgabe einer Wandelanleihe an News Corp oder durch ein Gesellschafterdarlehen erhalten. Durch die neuen Aktien, die zum 1. Oktober in die Sky-Notierung einbezogen werden sollen, erhöht sich das Grundkapital des Senders um 168,9 Mio EUR auf 708,1 Mio EUR. Angeboten wurden die neuen Aktien zu je 1,05 EUR, auch für institutionelle Anleger gab es einem Sprecher zufolge keinen Abschlag.

Rund zwei Drittel der neuen Aktien (64,2%) gingen bei der Kapitalerhöhung an den Hauptaktionär News Corp, zu dem auch Dow Jones und damit diese Nachrichtenagentur gehört. Gut ein Drittel (35,8%) der Anteilsscheine wurde von anderen Investoren gekauft.

Von der vereinbarten Absicherung der Kapitalerhöhung kann News Corp unter bestimmten Bedingungen zurücktreten. Dies ermöglichen verträgliche Änderungsklauseln, die im Falle "schwerwiegender Veränderungen der Geschäftsgrundlage" greifen, wie ein Sprecher auf Anfrage erläuterte. Er nannte als Beispiele einen Entzug der Übertragungsrechte für die Fußball-Bundesliga - dem Zugpferd des Bezahlsenders - sowie den Entzug einer Kreditlinie durch eine Bank. Beides stufte er als äußerst unwahrscheinlich ein.

Webseite: http://info.sky.de -Von Matthias Karpstein, Dow Jones Newswires, +49 (0)89 5521 4030, matthias.karpstein@dowjones.com DJG/mak/kgb/cbr

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