Best of Mobile World Congress

Smartphones und Android sahnen ab



Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Auf der weltgrößten Mobilfunkmesse in Barcelona war Apples iPhone, vor allem aber auch Googles mobiles Ökosystem um Android überall präsent.
Google nutzte das Fernbleiben von Apple und Nokia.
Google nutzte das Fernbleiben von Apple und Nokia.

Diese Woche versammelte sich auf dem Messegelände der katalonischen Hauptstadt, was in der Szene Rang und Namen hat – einmal abgesehen von Apple und Nokia. Das Fernbleiben der beiden Branchengrößen (die eine war sich zu fein, die andere muss sparen) wusste vor allem Google für sich zu nutzen. Der Internet-Riese präsentiert sich auf dem MWC erstmals mit einem eigenen Stand rund um sein mobiles Betriebssystem Android. Wirklich nötig gewesen wäre der Aufwand eigentlich nicht, denn praktisch die ganze Messe war ohnehin von den Außerirdischen erobert worden. Die Strategie Googles, sich mit dem Verschenken eines wettbewerbsfähigen Betriebssystems binnen kurzer Zeit Zugang zu dem lukrativen Geschäftsbereich Mobility zu verschaffen, ist voll aufgegangen und macht sich bereits über das Ausliefern von kontextbezogenen Werbeanzeigen bezahlt.

LG macht 3D mobil

Nach der Tablet-Flut auf der Consumer Electronics Show (CES) im Januar in Las Vegas standen in Barcelona wieder die Smartphones im Vordergrund. Eines der am meisten beachteten Geräte war dabei sicher das neue LG-Flaggschiff „Optimus 3D“. Das Android-Device verfügt neben einem 4,3-Zoll-Display und einem 1-Gigahertz-Dual-Core-Prozessor über ein spezielles LCD-Panel zur Wiedergabe von 3D-Inhalten ohne Spezialbrille. Außerdem erlaubt eine Doppel-Linsen-Kamera mit 5-Megapixel Auflösung auch die Aufnahme eigener 3D-Bilder und -Filme.

Wie der Augenschein am Messestand zeigte, hält das Gerät, was man erwartet hatte – leider: 3D auf einem so kleinen Display ist zwar ein nettes Gimmick, optische Effekte kommen allerdings bei weitem nicht so gut wie auf einer Kinoleinwand zustande. Mehr Platz hätte das ebenfalls neue Android-Tablet „Optimus Tab 3D“ mit einer Bildschirmdiagonale von 8,9 Zoll geboten – hier setzten die Koreaner jedoch auf ein Standard-Display. Das Kürzel 3D steht in diesem Fall für die Möglichkeit, 3D-Filme mit Doppel-Linsen-Kamera zu schießen.

Erwähnenswert ist auch das neue Samsung-Modell „Galaxy S II“, das trotz mächtigem 4,3-Zoll-Display überraschend leicht und weniger als einen Zentimeter dick ist. Am Samsung-Stand zu besichtigen war auch das neue Galaxy Tab mit 10,1-Zoll Bildschirmdiagonale. Wenn der Preis stimmt, könnte das Tablet neben Motorolas „Xoom“ zu einem der schärfsten Konkurrenten des Apple iPad werden.

Der taiwanische Hersteller HTC stellte mit „Desire S“, „Wildfire S“ und „Incredible S“ die neuesten Versionen seiner Android-Smartphones vor. Neu waren auch die Midrange-Geräte „Chacha“ und „Salsa“. Die Android-Phones verfügen über einen speziellen Facebook-Button, über den sich Bilder, Links zu Websites oder Ähnliches per Knopfdruck direkt auf der Social-Media-Plattform posten lassen. Die Probe aufs Exempel blieb HTC allerdings schuldig, da angeblich Firmenchef Eric Chou die Freigabe der Geräte kurz vor knapp wegen Softwaremängeln verweigert hatte. Für Aufsehen sorgte aber auch das erste HTC-Tablet „Flyer“, nicht zuletzt, weil der Siebenzöller auf einen Dual-Core-Chipsatz verzichtet – anders als Nvidia hatte Hoflieferant Qualcomm bis zum kritischen Zeitpunkt nicht liefern können.

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