SMS-Roamingpreise in der EU sollen ab Juli 2009 billiger werden

23.09.2008
BRÜSSEL (Dow Jones)--Die Roaminpreise für SMS sollen ab Juli 2009 in der EU um rund 60% gesenkt werden. Das sieht ein am Dienstag von der Europäischen Kommission vorgelegter Verordnungsvorschlag vor. Anstelle der heute durchschnittlich berechneten 29 Cent soll dann eine Preisobergrenze von 11 Cent (ohne Mehrwertsteuer) für Endkunden und von 4 Cent auf der Vorleistungsebene gelten. Auch die Gebühren für Roaminggespräche sollen weiter fallen. Bis 2012 ist ein Minutenpreis von 34 Cent (ohne MwSt) für getätigte Anrufe und von 10 Cent für angenommene Anrufe vorgesehen - derzeit gelten 46 bzw 22 Cent.

BRÜSSEL (Dow Jones)--Die Roaminpreise für SMS sollen ab Juli 2009 in der EU um rund 60% gesenkt werden. Das sieht ein am Dienstag von der Europäischen Kommission vorgelegter Verordnungsvorschlag vor. Anstelle der heute durchschnittlich berechneten 29 Cent soll dann eine Preisobergrenze von 11 Cent (ohne Mehrwertsteuer) für Endkunden und von 4 Cent auf der Vorleistungsebene gelten. Auch die Gebühren für Roaminggespräche sollen weiter fallen. Bis 2012 ist ein Minutenpreis von 34 Cent (ohne MwSt) für getätigte Anrufe und von 10 Cent für angenommene Anrufe vorgesehen - derzeit gelten 46 bzw 22 Cent.

Zudem sollen die Mobilfunkbetreiber zu sekundengenauen Abrechnungen verpflichtet werden, da sie laut Kommission derzeit nach Minuten und nicht nach der tatsächlichen Länge des Telefonats abrechnen. Dadurch zahlten Kunden durchschnittlich bis zu 24% pro abgehende Anrufe zu viel.

Der Überarbeitung der Roamingverordnung müssen EU-Ministerrat und Europäisches Parlament zustimmen. Die neue Gesetzgebung soll zunächst bis 2013 gelten. Die Vorsitzende des federführenden Industrieausschusses, Angelika Niebler, sicherte die Unterstützung des Parlaments "im Interesse aller Mobilfunknutzer" zu. Über Details sei aber noch zu reden, erklärte die CSU-Abgeordnete.

Der Vorschlag enthält auch Regulierungsvorgaben für Datenroaming. Pro Megabite soll auf der Vorleistungsebene nur noch 1 EUR berechnet werden dürfen. Mit gleichen Voraussetzungen für alle werde der Wettbewerb angekurbelt, so die Kommission. Roamingkunden sollen künftig automatisch in jedem Land über die Kosten für Datenroaming informiert werden. Ab Sommer 2010 sollen sie im Voraus festlegen können, ab welcher Gebührengrenze die Datenübertragung unterbrochen wird. Die Kommission verweist auf einen Fall, in dem 40.000 EUR für das Herunterladen einer TV-Sendung über Mobilfunk-Roaming in Rechnung gestellt wurde.

Die Industrie sprach sich gegen eine Regulierung der Endkundentarife aus. Das eigentliche Problem seien die Vorleistungspreise, die von den großen internationalen Netzbetreibern bestimmt würden, die 80% des europäischen Marktes dominierten, heißt es beim Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM). Mit der Regulierung der Endkundenpreise mache sich die Kommission aber politisch angreifbar. Auch würde eine SMS-Roaminggebühr von 11 Cent unter dem Durchschnittspreis von 16 Cent für Inlands-SMS liegen, was sich mittelbar auf die nationale Preisgestaltung auswirken werde.

-Von Angelika Steinfort, Dow Jones Newswires; 32 2 7411490, europa.de@dowjones.com DJG/ang/apo -0-

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