Startschuss auf der CeBIT 2014

So bewerten Partner die Channelpläne der Telekom

Regina Böckle durchforstet den Markt nach Themen, die für Systemhäuser und Service Provider relevant sind - oder es werden könnten - und entwickelt dazu passende Event-Formate.
Telekom Deutschland will mit Hilfe des Channels den Umsatz mit mittelständischen Geschäftskunden binnen vier Jahren um 600 Millionen Euro steigern. Pilotpartner Sievers-Group gibt eine erste Einschätzung zum Partnerprogramm.
Thorsten Treidel, Prokurist Vertrieb & Marketing bei der Sievers-Group
Thorsten Treidel, Prokurist Vertrieb & Marketing bei der Sievers-Group
Foto: Sievers-Group

Mit dem neuen Partnerprogramm adressiert Telekom Deutschland vor allem Systemhäuser, Software-Entwickler, Reseller, Hoster, Versender und M2M Start-ups (Machine to Machine). "Wir wollen es unseren Partnern einfach machen, mit uns zu kooperieren. Darum haben wir ein konsolidiertes Programm über die vier Produktsegmente IT mit Cloud und De-Mail, Machine-to-Machine (M2M) sowie Festnetz und Mobilfunk aufgebaut", begründet Roland Angst, Leiter Partnervertrieb Geschäftskunden, die Initiative. Im Zuge dessen hat die Telekom auch den Partnervertrieb für diese vier Produktsegmente erstmals unter einem Dach gebündelt.

Einige Pilotpartner, unter anderm Isec7, Spirit/21, Unilab, Synergy Systems, DMRZ und Sievers-Group, beteiligen sich bereits am Programm, bis Ende 2014 will die Telekom 30 weitere Partner gewinnen. "Das Vorgehen der Telekom, einen IaaS-Dienst auf Basis einer VMware vCloud anhand von Pilotprojekten mit Partnerunternehmen aufzusetzen, begrüßen wir sehr", kommentiert Thorsten Treidel, Prokurist Vertrieb & Marketing, Sievers-Group, den Vorstoß. Das Systemhaus ist VMware Premier Solution Provider, langjähriger Microsoft Dynamics NAV-Partner und arbeitet schon seit längerer Zeit mit der Telekom zusammen. Unter anderem war der Dienstleister auch am De-Mail-Projekt beteiligt. Das neue Telekom-Projekt wertet Treidel als viel versprechend: "Durch die klassischen Kernthemen der Telekom besteht bereits eine große Marktdurchdringung im Mittelstand. Hier hat sich das Unternehmen als verlässlicher Partner etabliert. Dieser Vertrauensvorsprung wird sich zweifellos auch positiv auf die neuen Lösungen im Portfolio auswirken."

Der Partner behält die Hoheit über den Kunden

Im Rahmen des dreistufigen Programms und abhängig vom jeweiligen Produktsegment können Partner unterschiedliche Geschäftsmodelle aufsetzen:

  • Cloud- oder M2M-Partner nutzen das Reselling-Modell

  • De-Mail-Partnern steht das Kooperationsmodell zur Verfügung

  • Festnetz- und Mobilfunk-Partner übernehmen die Rolle des Vermittlers.

Bei allen Vermarktungsmodellen bleibt der Partner der zentrale Ansprechpartner für den Kunden.

Abhängig von Umsatz und Zertifizierungsgrad können Partner den Basis-, Premium- oder PremiumPlus-Level erreichen. Unabhängig vom Status und gewählten Produktsegment erhält jeder Partner einen festen Telekom-Ansprechpartner. Hinzu kommt Unterstützung bei Marketing, PR, Ausbildung und Veranstaltungen. Für die Kundenkommunikation können alle Programmteilnehmer das Telekom-Logo verwenden, ab der Premium-Stufe auch das "Lösungspartner"-Label.

Schulterschluss fürs Cloud-Geschäft

Telekom Deutschland will über den Channel vor allem das Cloud-Geschäft im Mittelstand ausbauen. Das Portfolio umfasst hier aktuell VMware vCloud, Swyx und Microsoft Lync. Diese Dienste können Partner aus Telekom-Cloud beziehen und entweder eins zu eins weitervermarkten oder um eigene Lösungen und Dienstleistungen ergänzt ihren Kunden zur Verfügung stellen. Gehostet werden die Lösungen in den vom BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie) zertifizierten Telekom-Rechenzentren in Deutschland nach den hierzulande geltenden Datenschutzgesetzen.

Wie das Cloud-Geschäftsmodell in der Praxis funktioniert, erläutert der Sievers-Group-Manager: "Unter dem Namen Sievers-Cloud können wir unseren Kunden jetzt neben Speicherkapazitäten in unserem Rechenzentrum zusätzlich eine hybride Lösung auf Basis von VMware zur Verfügung stellen: Dazu nutzen wir entweder unsere eigenen Ressourcen, die der Telekom oder eine Kombination aus beidem. Die Kunden erhalten somit Zugang zu einer standardisierten Plattform eines großen Anbieters wie der Telekom."

Auch in dieser Konstellation bleibt der mittelständische Systemhauspartner der Ansprechpartner für den Kunden. Für die Sievers-Group ist das ein entscheidender Vorteil. "Aus Erfahrung wissen wir, dass insbesondere der Mittelstand gern nach einem Partner sucht, der ihm ähnlich ist und daher auf Augenhöhe kommuniziert. Beim Thema Cloud hat das nochmal eine besondere Bedeutung, da hier großes Vertrauen erforderlich ist", so das Fazit des Sievers-Group-Managers.

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