Blitzstart

So bootet Windows wieder schnell

06.04.2016
Von Michael Rupp
Vom Druck auf den Einschaltknopf bis zum fertig gestarteten Windows kann es nie schnell genug gehen. Mit eine paar Tricks lässt sich das Hochfahren des Rechners beschleunigen.

Ein frisch installiertes Windows glänzt durch eine kurze Boot-Dauer – und mit jeder neuen Windows-Version startet der PC normalerweise ein wenig schneller, denn Microsoft weiß, dass flottes Booten zu den Hauptwünschen der Benutzer gehört. Doch sobald Sie die ersten Treiber, Anwendungen und Tools installiert haben, dauert es länger, bis Windows hochfährt. Und je länger Sie Ihren PC nutzen, umso mehr verlängert sich normalerweise auch die Dauer der Startphase.

Gegenwirken können Sie mit einer SSD: Beim Windows-Start warten Sie auf einem Desktop-PC oder Notebook mit Festplatte um ein Vielfaches länger als bei einem SSD-Laufwerk. Wer auf eine kurze Boot-Dauer Wert legt, kommt um eine SSD als Systemlaufwerk für Windows nicht herum. Damit ist Windows in wenigen Sekunden komplett einsatzbereit.

Ob Festplatte oder SSD: Durch immer mehr Ballast in Form von automatisch startenden Anwendungen, defekten Treibern oder gar heimlich eingeschleuster Malware verzögert sich der Startvorgang merklich. Diesen Ballast müssen Sie mit Hilfe von Tools und manuellen Eingriffen beseitigen. Auf den folgenden Seiten erfahren Sie Tricks und Anleitungen, wie Sie Ihren PC optimal konfigurieren.


Autostart-Umgebung in Windows bereinigen

Der offensichtlichste Ballast beim Hochfahren des Rechners findet sich in der Regel im Autostart-Ordner und im Bereich der zahlreichen Autostartrampen innerhalb der Registry. Besonders gravierend wirken sich für einen Autostart vorgemerkte Programme auf den Zeitraum vom Anmeldebildschirm bis zur uneingeschränkten Nutzbarkeit des Systems aus. In den meisten Fällen werden Sie als Anwender übrigens gar nicht erst gefragt, ob Sie einen automatischen Software-Start wünschen. Vielmehr registriert sich eine ganze Reihe von Programmen ohne Ihre explizite Zustimmung in Windows als Autostarter. Um die Leistung Ihres PCs während der Startphase auf Dauer zu erhalten, sollten Sie – gerade wenn Sie viele Programme installieren – regelmäßig Ihre Autostartbereiche kontrollieren.

Auch in Windows 8/8.1 und 10 gibt es den Autostart-Ordner.
Auch in Windows 8/8.1 und 10 gibt es den Autostart-Ordner.

Prüfen Sie zunächst die Einträge im Ordner „Autostart“ darauf hin, ob die verlinkten Anwendungen wirklich bei jedem Windows-Start mitgeladen werden müssen. In Windows 7 erreichen Sie den Autostart-Ordner über das Startmenü, in Windows 8/8.1 und Windows 10 verwenden Sie das Tastenkürzel Windows-R, gebenshell:startup ein und klicken auf „OK“. Einträge löschen Sie bei Bedarf mittels Rechtsklick mit der Option „Löschen“. Theoretisch könnten Sie alle entfernen. Das würde zwar den Startvorgang Ihres Rechners beschleunigen, allerdings auch auf Kosten des Komforts gehen. Programme, die Sie täglich verwenden, sollten Sie daher im Autostart belassen.

Alle Autostart-Einträge unter Kontrolle bringen

Die Einträge im Autostart-Ordner sind allerdings nur ein Teil des Boot-Ballasts in Windows. Das Betriebssystem startet wesentlich mehr Anwendungen und Tools mit, als Sie hier sehen können. Ihnen kommen Sie in Windows 8/8.1 und 10 mit dem Task-Manager auf die Spur. Sie starten ihn mittels Rechtsklick auf die Taskleiste und wählen dann „Task-Manager“. Wechseln Sie zur Registerkarte „Autostart“. Hier werden alle in der Registry verknüpften Programme aufgelistet, die beim Systemstart von Windows aktiviert werden.

In Windows 8/8.1 und Windows 10 lassen sich Autostart-Programme im Task-Manager abschalten.
In Windows 8/8.1 und Windows 10 lassen sich Autostart-Programme im Task-Manager abschalten.

Tempo-Check: Besonderes Augenmerk sollten Sie auf die Spalte „Startauswirkungen“ ganz rechts richten. Hier erfahren Sie, wie sich der Start des einzelnen Programms auf die Startgeschwindigkeit des Betriebssystems auswirkt. Kennzeichnet Windows dort ein Programm mit „Hoch“, verzögert es den Startvorgang deutlicher als Programme, die mit „Mittel“ oder „Niedrig“ eingestuft werden. Über einen Klick in den Spaltenkopf können Sie die Einträge nach ihrer Startauswirkung sortieren lassen.


Infos einholen: Nach einem Rechtsklick auf einen Eintrag und „Eigenschaften“ können Sie den Dateinamen, den Speicherort auf dem PC sowie unter „Details“ Angaben zum Hersteller des Programms einsehen. Sagt Ihnen der Name eines Autostartprogramms partout nichts, starten Sie nach einem Rechtsklick im Kontextmenü über „Online suchen“ eine Web-Recherche nach dem Programmnamen.

Autostarter abschalten: Programme lassen sich mit einem Rechtsklick deaktivieren und bei Bedarf wieder einschalten.

So verhindern Sie unerwünschte Autostarts in Windows 7

In Windows XP und 7 halten Sie Programme mit dem Systemkonfigurations-Tool Msconfig vom automatischen Start beim Booten ab, wenn Sie sie nicht benötigen. Rufen Sie das Systemkonfigurationsprogramm über „Start -> Ausführen“ auf. Tippen Sie msconfig ein, und klicken Sie auf „OK“. Auf der Registerkarte „Systemstart“ werden Ihnen nun eine ganze Reihe von Elementen angezeigt, die der PC beim Booten mitlädt. Sie deaktivieren ein Element, indem Sie das Häkchen ganz vorne entfernen.

Nachteil von Msconfig: Das Tool zeigt im Unterschied zum Task-Manager in Windows 8/8.1 und 10 keine Zusatzinfos zu den einzelnen Elementen an. Nur versierte Nutzer können anhand von Befehl und Pfad entscheiden, ob ein Element notwendig ist oder nicht.

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