Ratgeber Stromverbrauch

So finden Sie das richtige Netzteil für PC und Server

Bernhard Haluschak war bis Anfang 2019 Redakteur bei der IDG Business Media GmbH. Der Dipl. Ing. FH der Elektrotechnik / Informationsverarbeitung blickt auf langjährige Erfahrungen im Server-, Storage- und Netzwerk-Umfeld und im Bereich neuer Technologien zurück. Vor seiner Fachredakteurslaufbahn arbeitete er in Entwicklungslabors, in der Qualitätssicherung sowie als Laboringenieur in namhaften Unternehmen.

Mehr Nutzeffekt: Qualität statt Quantität

Der Wirkungsgrad von 80 Prozent hat mehrere positive Nebeneffekte. In erster Linie erzeugt das Netzteil im Vergleich zu herkömmlichen Netzteilen weniger nutzlose Energie bei gleicher Wirkleistung. Daraus resultieren für den Anwender dauerhaft geringere Stromkosten. Darüber hinaus kann der PC-Hersteller oder Anwender gegebenenfalls ein Netzteil einsetzen, das eine geringere Nennleistung besitzt.

Ein weiterer Vorteil des hohen Wirkungsgrades ist die geringere Hitzeentwicklung im Netzteil. Das wirkt sich unter anderem lebensverlängernd auf die elektrischen Bauteile sowie auch auf die mechanischen Komponenten aus.

Energieverschwendung: Netzteile mit einem geringen Wirkungsgrad erzeugen im Vergleich zu 80-Plus-Geräten mehr nutzlose Energie in Form von Abwärme. (Quelle: 80plus.org)
Energieverschwendung: Netzteile mit einem geringen Wirkungsgrad erzeugen im Vergleich zu 80-Plus-Geräten mehr nutzlose Energie in Form von Abwärme. (Quelle: 80plus.org)

Neben dem Wirkungsgrad spielen Verzerrungen der Spannung bei Netzteilen eine große Rolle. Diese treten dann in Erscheinung, wenn das Schaltnetzteil „unsauber“ arbeitet. Dadurch werden Oberschwingungsströme erzeugt, welche die Netzspannung verzerren. Dies führt verstärkt zu Störungen bei den Verbrauchern und erhöht die elektrischen Verluste im Netzteil. Zusätzlich müssen die nachgeschalteten Verbraucher mit diesen Problemen fertig werden.

Diese unerwünschten Verzerrungen der Spannung lassen sich nur mit höherer Spannungsfestigkeit der Bauteile, wie Kondensatoren und Halbleiter sowie durch die Verwendung von entsprechenden Filtern, kompensieren. Das ist in der Regel mit einem höheren Kostenaufwand für das Netzteil verbunden.

Auch der sogenannte Power Factor (PF) oder Leistungsfaktor eines Netzteils berücksichtigen die 80-Plus-Spezifikationen. Der Power Factor ist das Verhältnis von Wirkleistung (P) in Watt zur Scheinleistung (S) in VA. Die 80plus.org schreibt für ein entsprechendes 80-Plus-Netzteil einen Power Factor größer 0,9 bei einer Auslastung des Geräts von 100 Prozent vor.

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