Microsofts Lizenzmodelle

So klappt’s mit Office 2013

07.02.2013
Von Dr. Bernhard Schweitzer

Lizenzszenarien nach Unternehmensgröße

Beispiel 1: Kleinere Firma setzt auf Open Value

Ein Unternehmen mit 120 Desktops bezieht seine Lizenz im Rahmen des Open-Value-Programms. Der Abschluss eines Volumenlizenzvertrags ohne Standardisierung erlaubt es, aktuelle Softwareversionen nach Bedarf zu beschaffen, wenn etwa Rechner umgerüstet werden. Für den Kunden überwiegen die Vorteile gegenüber dem Kauf von Boxprodukten: Er muss keine Pakete lagern und kann den Lizenzverbrauch online verfolgen.

Beispiel 2: Mittelständler wählt Enterprise Agreement

Ein Unternehmen mit etwa 350 Desktops hat in der Vergangenheit ausschließlich Einzellizenzen von Windows als OEM-Versionen gekauft. Durch den Abschluss eines neuen Enterprise Agreements erwirbt der Betrieb nun mit dem "Professional Desktop", das aus Windows 8-Upgrade, Core CAL (Client Access License) und Office Professional Plus 2013 besteht, eine standardisierte Lizenzierungslösung. Dadurch wird der Aufwand im Lizenz-Management deutlich reduziert und das Unternehmen kann im Zuge der Betriebssystemmigration auch direkt auf die nächste Office-Generation umsteigen.

Beispiel 3: Unternehmen mietet Software

Ein Unternehmen mit 5.000 Arbeitsplätzen hat seine komplette IT-Landschaft seit zwei Jahren im Rahmen eines Enterprise Agreement Subscription in Lizenz genommen und standardisiert. Für die Vertragslaufzeit fallen durch die enthaltene Software Assurance keine zusätzlichen Kosten an. Zum Ende des Lizenzabkommens muss dieses Unternehmen jedoch komplett neu lizenziert werden, da die Nutzungsrechte zeitlich befristet sind. Das Subscription-Modell ist vor allem für Firmen mit saisonal stark schwankenden oder insgesamt stark sinkenden Clientzahlen interessant. Der Grund: Die jährliche Zahlung wird jeweils anhand der vorhandenen qualifizierten Desktops berechnet.

Beispiel 4: Großbetrieb entscheidet sich für Select Plus

Ein Unternehmen mit rund 10.500 Arbeitsplätzen hat im Desktopbereich noch Windows XP und Office 2003 im Einsatz. Die Migration auf Windows 8 und Office 2013 soll in den nächsten zwölf bis 15 Monaten erfolgen. Da der darauf folgende Migrationszyklus frühestens in fünf Jahren geplant ist und in sechs bis sieben Jahren umgesetzt werden soll, erfolgt hier eine Beschaffung von Windows-8-Upgrades sowie Office-2013-Lizenzen entsprechend dem Rollout über Select Plus. Teilweise wurden die vorhandenen Geräte bereits mit "Windows 8 Professional OEM" gekauft.

Eine Standardisierung ist hier nicht gewünscht. Select Plus ermöglicht es großen Unternehmen, Lizenzen auch für Tochterunternehmen zentral zu verwalten und flexibel Lizenzen nach Bedarf nachzukaufen. Da der Vertrag unbegrenzt läuft, ist eine flexible Handhabung der Lizenzen möglich. Auch Downgrades können umgesetzt werden. Da die Server-Landschaft teilweise einen anderen Lebenszyklus hat als die Desktops werden die CALs mit Wartung gekauft. Die Trennung der Lizenzierung für die unterschiedlichen Anwendungen verringert das Risiko einer Falschlizenzierung bei einem weiteren Technologie-Upgrade.

Beispiel 5: Konzern steigt mit Software Assurance um

Ein Konzern mit 80.000 Arbeitsplätzen hat seine komplette IT-Landschaft seit mehreren Jahren mit dem "ProDesktop" im Rahmen eines Enterprise Agreements in Lizenz genommen und standardisiert. Der ProDesktop enthält Windows Enterprise, Office Pro Plus und die CoreCAL. Damit verknüpft ist die Software Assurance, so dass für die Migration auf Windows 8 und Office 2013 keine weiteren Lizenzierungskosten anfallen. Da zusätzlich alle Geräte mit Windows OEM-Betriebssystem gekauft wurden, wird das Unternehmen im Desktopbereich stets richtig lizenziert sein. Im Falle eines Server-Upgrade in den Bereich Windows, Exchange, Sharepoint und Lync sind die entsprechenden CAL-Lizenzen jeweils auf dem neuesten Stand.

Die Office-Lizenzierung

Lizenzierung für Office Professional Plus

Office 2013 Professional Plus wird pro Gerät lizenziert, unabhängig von der Nutzerzahl.

Volumenlizenzen sind über die bekannten Lizenzprogramme erhältlich und bieten im Vergleich zu Einzelplatzlizenzen:

  • Downgrade-Recht: Es besteht jedoch kein Editions-Downgrade-Recht, etwa von Office 2013 Professional Plus auf Office 2013 Standard.

  • Unlimitierte Anzahl von Kopien: Pro lizenziertem Gerät kann eine unbegrenzte Anzahl von Software-Kopien zum Beispiel in einer virtuellen Umgebung eingesetzt werden.

  • Windows RT: Der Hauptnutzer des lizenzierten Geräts darf auf einem Windows RT Gerät, das er als Zweitgerät einsetzt, die dort vorinstallierte Office 2013 Home & Student Lizenz auch zu kommerziellen Zwecken nutzen.

Software Assurance für Office beinhaltet:

  • Roaming–Use-Recht: Der Hauptnutzer kann eine virtuelle Kopie der Software über eine VDI-Verbindung oder die Windows-to-Go Technologie auf einem beliebigen Gerät außerhalb des Unternehmens nutzen.

  • Heimnutzungsrecht: Der Hauptnutzer darf eine Kopie der Software auch auf seinem privaten Rechner installieren, so lange die Software Assurance gültig ist.

Lizenzierung für Office 365 Pro Plus

Die Abonnement-Lizenz von Office 365 Pro Plus wird pro Nutzer lizenziert. Dieser darf die Anwendung von bis zu fünf beliebigen Geräten aus gleichzeitig nutzen – unabhängig davon, ob es sich um einen Firmen-PC, ein privates oder öffentliches Gerät handelt.

Volumenlizenzen sind über folgende Lizenzprogramme erhältlich: Enterprise Agreement, Enterprise Subscription Agreement, Campus/School Agreement und Microsoft Online Subscription Program (MOSP).

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