Stimme aus der Redaktion

Software heißt Dienstleistungen zu verkaufen

15.10.2007

Die Reaktion des Middleware-Spezialisten BEA ist deutlich: Es hält Oracles Übernahmeangebot für zu gering. Nun mag man 4,7 Milliarden Euro für eine Middleware-Company für exorbitant hoch halten, man mag sich auch wundern, warum Oracle, das seit zwei Jahren für seine eigene Middleware "Fusion" die Werbetrommel rührt, eine konkurrierende Software kaufen will aber das sollte nicht davon ablenken, dass im Softwaremarkt die Karten mal wieder neu gemischt werden.

Konkret geht es um einen Haufen Dienstleistungen, die zusammen mit der jeweiligen Firmensoftware verkauft werden können. Ganz gleich, wie das Etikett derzeit heißt SOA (Service-orientierte Architektur), Business Process Management (BPM), Portal-Frameworks oder Web 2.0 es handelt sich immer um Software, die einen deutlichen Anteil an Services und damit jahrelange Einnahmen garantiert. Mit solcher Software wird viel Geld verdient siehe etwa IBM und werden langfristig Kunden gebunden.

Es ist also nicht allein der Kampf der Softwaregiganten neben Oracle SAP, IBM, HP, das vielleicht Tibco kaufen wird oder Microsoft , der hier verhandelt wird, sondern es geht um ein Softwarekonzept, das Anbieter durchsetzen wollen.

Noch scheint es fast ausschließlich Großunternehmen anzugehen. Doch Anbieter von Firmensoftware überlegen, wie sie dieses Konzept auch mittelständischen Unternehmen schmackhaft machen können. SOA out of the box? Das wird kommen, ebenso wie die Version BPM "light" oder "express".

Nicht nur die Frage der Etikettierung wird zentral werden, sondern auch die mit solcher Software verbundenen Dienstleistungen. Sie werden, unabhängig davon, ob sich BEA nun kaufen lässt, die Geschäfte mit Software bestimmen wenn nicht heute, so morgen. Der pure Verkauf von Software aber wird bald das Geschäft von gestern sein.

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