Mobile Business-Anwendungen

Software-Trends (II) – Herausforderung Mobilität

Malte Jeschke war bis März 2016 Leitender Redakteur bei TecChannel. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich intensiv mit professionellen Drucklösungen und deren Einbindung in Netzwerke. Daneben gehört seit Anbeginn sein Interesse mobilen Rechnern und Windows-Betriebssystemen. Dank kaufmännischer Herkunft sind ihm Unternehmensanwendungen nicht fremd. Vor dem Start seiner journalistischen Laufbahn realisierte er unter anderem für Großunternehmen IT-Projekte.

Welche Rolle spielt bei der Entwicklung das in vielen Anwendungsbereichen geänderte Nutzungsverhalten hinsichtlich Endgeräten und Mobility?

Peter Dewald - Sage: "Im Privatleben nutzen Mitarbeiter heute Smartphones, Tablets und Smartwatches, die mit schlanken Anwendungen und hervorragender Usability bestechen. Das festigt Erwartungen an die IT, die die Angestellten auf ihr Berufsleben und die dortige Hard- und Software übertragen.

Diese Erwartungen prägen die Weiterentwicklung der Business-IT schon heute und werden sie im Jahr 2015 weiter treiben: Firmendaten, die heute zum Teil schon per Smartphone abrufbar sind, wollen künftig auch auf Wearables, zum Beispiel Google Glass oder Uhren, gelesen und verarbeitet werden können. Nur so können die Firmen auf Dauer als Arbeitgeber attraktiv bleiben und im Wettbewerb bestehen."

Günther Igl - Microsoft: "Die Mitarbeiter bringen eine stetig wachsende Zahl von Geräten mit ins Unternehmen und möchten, dass diese Geräte mobil arbeitsfähig und mit den Produktivanwendungen vernetzt sind. Und sie möchten, dass sich diese Anwendungen nahtlos über Geräte- und Plattformgrenzen hinweg bedienen lassen und synchronisieren.

Microsoft berücksichtigt dieses Nutzerverhalten und bedient mit seinen Anwendungen eine maximale Zahl von Plattformen und Systemen. Zudem synchronisieren sich diese Anwendungen über die Cloud und bieten den Nutzern den Bedienkomfort, den sie sich wünschen.

Unser Konzept von Offenheit und unsere interoperablen Plattformen sind eine Einladung an Entwickler, Unternehmensanwendungen so anzupassen, dass sie auch für mobiles und kollaboratives Arbeiten zur Verfügung stehen. Dabei geht es einerseits um die Weiterentwicklung unserer Anwendungen, andererseits aber auch um die Entwicklung von Diensten, die den Zugriff auf die Anwendungen sicher machen.

Um Compliance geht es uns auch bei Microsoft Intune und der Enterprise Mobility Suite: Wir sorgen dafür, dass die Nutzer mit jedem ihrer Geräte sicheren und performanten Zugang zu Firmennetzen, -anwendungen und -daten haben und dass Fehlverhalten keine negativen Auswirkungen auf die Sicherheit von Firmendaten hat. Unternehmen können sich sicher sein, dass ihre mobilen Geräte Compliance-gerecht geschützt sind. Weil Compliance keine einmalige, sondern eine laufende Aufgabe ist, haben wir beispielsweise mit KPMG und Accenture strategische Partnerschaften geschlossen, über die wir die Sicherheit von Unternehmensanwendungen (in hybriden Cloud-Umgebungen) verbessern und Unternehmen bei der Einführung begleiten."

Hakan Yüksel - Oracle: "Es sind drei Ströme innerhalb des Themas Digitalisierung zu erkennen: Mobile Computing, Automatisierung von Standardabläufen und Entscheidungsroutinen sowie Cloud. Alle drei bedingen einander. Das "Wann" und "Wo" tritt in den Hintergrund und das "Was" und "wer darin mitwirkt" in den Vordergrund. Wir werden zukünftig auf eine andere Art und Weise kommunizieren, uns informieren, entscheiden und zusammenarbeiten. Mobility ist hier ein zentrales Element.

Mobile Endgeräte sind deshalb der eigentliche Treiber bei der Entwicklung in Richtung SaaS, da mit der schnellen Entwicklung und Weiterentwicklung von mobilen Endgeräten nur die Dynamik und Anpassbarkeit der SaaS-Anwendungen Schritt halten kann. Keine Eigenentwicklung oder On-Premise-Lösung kann der ständigen Innovation der mobilen Endgeräte in angemessener Zeit und mit angemessenen Kosten folgen. Im SaaS-Modell müssen sich Firmen darum nicht kümmern, das erledigen Anbieter wie Oracle."

Sven Denecken - SAP: "Es spielt eine tragende Rolle: oft hin zu Mobile First, manchmal sogar hin zu Mobile Only. Der moderne Mitarbeiter möchte sein Smartphone auch für bestimmte Geschäftsprozesse einsetzen. Der Manager möchte alles auf dem Tablet. Weiterhin gelten rollenbasierte Oberflächen und Nutzerführung als essentiell, vor allem auch systemübergreifend."

Markus Dränert - Lexware: "Dies ist natürlich ein großes Thema. Bei unseren Online-Lösungen - den lexoffice Rechnungs- und Buchhaltungsprogrammen - und bei smartsteuer, unserem Angebot für die Online-Steuererklärung, steht der volle Funktionsumfang stets Endgeräteunabhängig und mobil von überall aus zugreifbar zur Verfügung.

Als Ergänzung zum Desktop-Produkt Lexware warenwirtschaft haben wir daher auf vielfachen Kundenwunsch die App Lexware mobile entwickelt, mit der von unterwegs die wichtigsten Daten abrufen und einpflegen lassen." (mje)

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