Spanische Telefónica plant keine Übernahmen - Welt

14.09.2008
BERLIN (Dow Jones)--Der spanische Telekommunikationsriese Telefónica will sich mit Übernahmen in Europa und Deutschland vorerst zurückhalten. Auch einem Kauf des niederländischen Telekom-Konzerns KPN, über den immer wieder spekuliert wird, erteilt das Unternehmen eine Absage. Man habe "kein Interesse", sagte Matthew Key, Leiter von Telefónica Europe, im Gespräch mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "Die Welt" (Montagsausgabe).

BERLIN (Dow Jones)--Der spanische Telekommunikationsriese Telefónica will sich mit Übernahmen in Europa und Deutschland vorerst zurückhalten. Auch einem Kauf des niederländischen Telekom-Konzerns KPN, über den immer wieder spekuliert wird, erteilt das Unternehmen eine Absage. Man habe "kein Interesse", sagte Matthew Key, Leiter von Telefónica Europe, im Gespräch mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "Die Welt" (Montagsausgabe).

KPN ist die Muttergesellschaft des Mobilfunkers E-Plus. "Ein solcher Kauf müsste für uns strategisch Sinn machen", sagte Key. "Wir wollen aber in Deutschland mit O2 organisch wachsen." Telefónica hatte O2 vor zweieinhalb Jahren übernommen. O2 will seinen Marktanteil in Deutschland von knapp 14% auf 25% ausweiten.

Einen Zeitpunkt dafür wollen die O2-Manager nicht nennen. "Ich schreibe aber keine Zehn-Jahres-Pläne", sagte O2-Deutschland-Leiter Jaime Smith der Zeitung Welt. Ein Zusammengehen mit E-Plus sei dafür nicht notwendig. "Wir schaffen das auch alleine", sagte er. 3,5 Mrd EUR will das Unternehmen bis 2010 in Deutschland investieren. Im Breitbandgeschäft kommt O2 in Deutschland jedoch nur langsam voran.

Bis Mitte des Jahres konnte das Unternehmen nur 165.000 eigene DSL-Kunden schalten. Trotzdem ist O2 auch hier bei Zukäufen äußerst zurückhaltend. Bislang habe das Unternehmen noch kein Angebot für das DSL-Geschäft von Freenet gemacht, das zum Verkauf steht, sagte Smith. "Wir haben das noch nicht entschieden", so der O2-Manager. Man müsse sich genau die Qualität der DSL-Kunden ansehen, um nicht hinterher zu merken, dass man 50% zu viel bezahlt habe. Auch die Übernahme von Versatel bezeichnete Smith als "uninteressant". Die Integration sei wegen unterschiedlicher IT-Systeme zu schwierig, und die Telekommunikationsnetze würden sich zu 70% überlappen.

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