Spiegelreflex für den Massenmarkt

22.11.2006

von Dr. Thomas Hafen

Die preisattraktive Spiegelreflexkamera "D40" von Nikon bringt nochmal Feuer ins Digicam-Jahresendgeschäft. Das Modell kommt inklusive Kit-Objektiv zum Kampfpreis von knapp 650 Euro auf den Markt.

Mit der D40 bricht Nikon allerdings mit einer alten Tradition: Die Kamera ist nicht mehr uneingeschränkt rückwärtskompatibel zu älteren Nikon-Objektiven. Es fehlt ein interner Scharfstellmotor, ein Autofokus ist deshalb nur mit AF-S- und AF-I-Objektiven möglich, die über eigene Stellmotoren verfügen. Auch mit den meisten Fremdobjektiven kann man an der D40 nur manuell fokussieren.

Von diesem Manko abgesehen, gibt es an der Kamera wenig auszusetzen. Der aus der D50 übernommene Sensor im Nikon-DX-Format (23,7 x 15,6 Millimeter) liefert zwar nur sechs Megapixel Auflösung (3.008 x 2.000 Pixel effektiv), was aber für die allermeisten Zwecke vollkommen ausreichend ist. Der Crop-Faktor beträgt wie bei Nikon üblich 1,5, gegenüber Kleinbild wird die Brennweite von Objektiven also scheinbar um das 1,5fache verlängert. Der 420 Pixel große RGB-Sensor, der für den Weißabgleich zuständig ist, stammt ebenfalls aus der D50, für die Bildumwandlung ist derselbe Prozessor zuständig, der in der D80 und der D200 seinen Dienst tut.

Das Autofokus-Modul wurde dagegen neu entwickelt. Es weist zwar nur drei AF-Felder auf, soll aber von der Schnelligkeit her mit dem 5-Feld-Autofokus der D50 mithalten können. Mit 2,5 Bildern pro Sekunde ist auch die Serienbildgeschwindigkeit gleich geblieben. Im Unterschied zur D50, bei der nach zwölf JPEG-Bildern in Reihe Schluss war, kann die D40 im JPEG-Modus feuern, bis die Kapazität der SD- oder SDHC-Speicherkarte erreicht ist. Im RAW-Modus lassen sich immerhin noch neun (D50: vier) Bilder aufnehmen, bevor der Zwischenspeicher voll ist. Ebenfalls besser als bei der D50 sind das etwas größere Sucherbild (0,8- statt 0,75fache Vergrößerung), eine geringere Verschlussverzögerung und die Möglichkeit, die Empfindlichkeit auf bis zu ISO 3.200 zu pushen. Nikon hat der Kamera außerdem die bereits aus der D80 bekannte "Auto-ISO"-Funktion spendiert. Sie erlaubt es, einen maximalen ISO-Wert oder eine minimale Verschlusszeit zu definieren. Die Kamera passt dann die Empfindlichkeit je nach Lichtverhältnissen so an, dass die de- finierten Werte nicht über- beziehungsweise unterschritten werden. Auch die mit der D80 eingeführten Bildbearbeitungsfunktionen sind an Bord. Bereits in der Kamera kann der Anwender die Durchzeichnung in Lichtern und Schatten verbessern, rote Augen korrigieren oder Bilder zuschneiden. Eingespart hat der Hersteller dagegen das sogenannte Bracketing, also die Möglichkeit, automatisch mehrere Aufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungs- oder ISO-Werten zu machen.

Da die D40 deutlich kleiner ist als das Vorgängermodell, musste auch das Status-LCD auf der Kameraoberseite weichen. Dafür gibt es einen 2,5 Zoll großen Monitor auf der Rückseite, der mit 230.000 Pixeln eine sehr gute Auflösung aufweist.

Die D40 soll im Dezember 2006 in den Handel kommen und ausschließlich im Kit mit dem Objektiv AF-S DX 18-55mm/3.5-5.6 verkauft werden. Die Preisempfehlung liegt bei knapp 650 Euro. Gehäuse und Objektiv sind in Schwarz und in Silber erhältlich.

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