Problematik Datenschutz und Sicherheit

Support-Ende: Was tun mit Windows-XP-Steuerungssystemen?

Dr. Sebastian Kraska gründete das Institut für IT-Recht IITR, das auf den Bereich des betrieblichen Datenschutzes spezialisiert ist und gemeinsam mit Regionalpartnern Unternehmen bundesweit bei der Bewältigung datenschutzrechtlicher Anforderungen unterstützt. Herr Dr. Kraska selbst ist als Rechtsanwalt ausschließlich im Datenschutzrecht sowie als externer Datenschutzbeauftragter tätig.
Herr Dipl.-Ing. Robert Aumiller ist geschäftsführender Gesellschafter der R.AU-Computertechnik GmbH & Co.KG und betreut seit 10 Jahren mittelständische Unternehmen (insb. aus den Bereichen Maschinenbau, Produktion, Automotive, Chemie, Nahrungs- und Genussmittel sowie Dienstleistung) als externer Datenschutzbeauftragter bei datenschutzrechtlichen Fragen.
Im April 2014 endet der kostenlose Support für Windows XP. Dabei stellt sich das Problem, dass Windows XP-Systeme häufig zur Maschinensteuerung eingesetzt werden und softwarebedingt nicht einfach auf die nächste OS-Version aktualisiert werden können. In diesem Fall helfen einige technische Sicherungsmaßnahmen.

Microsoft stellt zum 8. April 2014 den erweiterten Support für Microsoft Windows XP ein (für die 32 Bit-Version mit Service Pack 2 endete der Support bereits am 13. Juli 2013). Durch die rasante Entwicklung auf dem IT Sektor sind die Sicherheitsrisiken dieses Betriebssystems deutlich gestiegen.

Support-Ende: Was tun mit Windows-XP-Steuerungssystemen?
Support-Ende: Was tun mit Windows-XP-Steuerungssystemen?
Foto: Frank-Michael Schlede / Thomas Bär

Seit Einführung des Betriebssystems Windows XP im Jahr 2001 hat sich die globale Vernetzung und Kommunikation deutlich verändert. Windows XP ist die derzeit am häufigsten infizierte Windows Version.

Windows XP-Systeme steuern Produktionsanlagen und können nicht einfach ersetzt werden

Laut einer Studie aus dem September 2013 hält Windows XP immer noch einen Marktanteil von 28 Prozent und damit eine noch immer beachtliche Markt-Durchdringung. Von der Steuerung von Maschinen bis hin zur Bürokommunikation stößt man immer wieder auf das Betriebssystem Windows XP.

Vor allem beim Einsatz zur Steuerung von Produktionsanlagen ist eine Umstellung auf ein neues Betriebssystem häufig nicht einfach möglich: teilweise ist die Maschinensteuerung auf anderen Windows-Betriebssystemen überhaupt nicht lauffähig oder komplexe Steuerungsprozesse müssen individuell und kostenintensiv angepasst werden.

Damit beschränken sich die Kosten des Betriebssystems-Wechsels gerade bei produzierenden Unternehmen häufig nicht nur auf Hardware und Software-Kosten des Rechners sondern umfassen auch Kosten für den Ersatz von Produktionsanlagen.

Kostenpflichtige Updates als Option?

Microsoft informiert zum Ende von Windows XP wie folgt:

"Sollten Sie sich trotzdem dazu entschließen Windows XP SP3 oder Office 2003 auch nach dem Support-Ende zu verwenden, haben Sie die Möglichkeit Kunden-Support einzukaufen. Voraussetzung dafür ist ein Premier Support Vertrag und ein Migrations-Plan. Die Kosten dieses Kunden-Supports sind deutlich höher als der reguläre Support und steigen jährlich, da sich der Support-Aufwand eines veralteten Produkts ständig erhöht."

Die jährlichen Kosten für eine Verlängerung des Kunden-Supports liegen damit schnell im sechsstelligen Bereich und dürften damit für die wenigsten mittelständischen Kunden eine Alternative darstellen.

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