Eindrücke von der Hausmesse "Inform"

Systeam wächst im stagnierenden Marktumfeld

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Große Wachstumsraten sind vom Druckermarkt nicht zu erwarten. Trotzdem konnte der auf das Geschäft mit Druckern spezialisierte Distributor Systeam in seinem 30. Jahr seit Firmengründung wachsen.

Unzufrieden wirken die beiden Systeam-Geschäftsführer Michael und Volker Mitlacher nicht, wenn sie über das laufende Geschäftsjahr reden, obwohl man 2015 eigentlich auf ein zweistelliges Umsatzwachstum gehofft hatte. Am Ende wird man in Ebensfeld bei etwa fünf bis sechs Prozent landen. Mit den rund 255 Millionen Euro Umsatz landet man locker unter den Top 20 der deutschen Distributoren.

Die Systeam-Hausmesse ''Inform'' in diesem Jahr erstmals im Nürnberger Ofenwerk statt.
Die Systeam-Hausmesse ''Inform'' in diesem Jahr erstmals im Nürnberger Ofenwerk statt.

Den Mitlacher-Brüdern ist allerdings auch klar, dass jedes Wachstumsprozent in einem stagnierenden Markt ein positives Signal ist. Immerhin entfallen rund 80 Prozent ihres Umsatzes auf das Geschäft mit Druckern und dem dazu gehörenden Verbrauchsmaterial. "Es wächst nicht alles in den Himmel", weiß Volker Mitlacher. Er spricht von einer "Konsolidierungsphase". Das Frühjahr und der Sommer sei in der Druckerbranche "eher mau" gewesen.

Den Systeam-Chefs ist durchaus klar, dass weiteres Wachstum im angestammten Umfeld nur durch Verdrängung realisierbar ist: "Wenn Du oben bist, dann wird die Luft dünn", beschreibt Michael Mitlacher die Situation. Eine weitere Möglichkeit ist die Ausweitung auf neue Geschäftsfelder. Eines dieser neuen Themen bei Systeam ist Digital Signage. "Das Digital-Signage-Geschäft ist allerdings bisher hinter den Erwartungen zurück geblieben", räumt Michael Mitlacher ein. Man sei aber zuversichtlich, dass sich das ändern wird.

Den Bestandskunden nicht weh tun

Im Software-Umfeld rund um den Dokumenten-Workflow ist es auch schwer, Fuß zu fassen. Entweder wird die Software dem Kunden direkt verkauft oder der Hersteller verkauft ohne Umweg über die Distribution zum Händler. "Es ist auch nicht Aufgabe des Distributors, die Lösung beim Kunden zu entwickeln, dafür ist der Händler zuständig", gibt Volker Mitlacher die Rollenverteilung vor.

Ähnlich verhält es sich mit Managed Print Services. Viele Händler, die bei Systeam Hardware und Supplies beziehen, bieten eigene Seitenpreis- und MPS-Modelle an. "Ein fertiges MPS-Angebot ist eine tolle Sache für jemanden, der sich nicht damit auskennt", erklärt Volker Mitlacher. Man sei aber vorsichtig mit einem solchen Angebot, da man so Gefahr laufe den Bestandskunden weh zu tun.

Weitere Geschäftsfelder wie Dokumentenscanner, 3D-Druck oder PCs, Server und Notebooks tragen zudem dazu bei, das Distributionsgeschäft der Ebensfelder breiter aufzustellen.

Anlässlich des 30-jährigen Firmenjubiläums hatte Systeam sich das Nürnberger Ofenwerk als Veranstaltungsort für die Hausmesse ausgesucht. Mit rund 50 Ausstellern und etwa 600 Besuchern war die Veranstaltung für des Distributors ein voller Erfolg.

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