Erfolgreiche Hausmesse "Inform"

Systeam wächst in schwierigem Marktumfeld

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Der Druckermarkt in Deutschland stagniert. Trotzdem kann der auf Printing spezialisierte Ebensfelder Distributor Systeam ein Umsatzplus verbuchen.

Am Ende des Jahres werden es wohl 275 Millionen Euro sein, die der Ebensfelder Spezialdistributor Systeam als Umsatz vorweisen kann. Damit rechnen jedenfalls die beiden Systeam-Chefs Volker und Michael Mitlacher. Das wäre ein Umsatzplus von sechs Prozent verglichen mit dem Vorjahr.

Rund 40 Aussteller zeigten bei der Systeam-Hausmesse ''Inform'' in der Bamberger Konzert- und Kongresshalle ihr Portfolio.
Rund 40 Aussteller zeigten bei der Systeam-Hausmesse ''Inform'' in der Bamberger Konzert- und Kongresshalle ihr Portfolio.

Am Rande der Systeam-Hausmesse im fränkischen Bamberg spricht Volker Mitlacher von einem "rückläufigen Markt" im Druckersegment. Nicht die besten Voraussetzungen für einen Distributor, dessen Kerngeschäft in diesem Bereich liegt. Einer der Erfolgsfaktoren ist sicher ein steigender Automatisierungsgrad der Logistik. Seit letztem Jahr ist nun auch das automatische Kleinteilelager in das 2013 in Betrieb genommene Logistikzentrum integriert. Auf einer Grundfläche von 12.000 Quadratmetern mit über 13.000 Stellplätzen werden rund 14.000 Artikel bereitgehalten. Systeam setzt dabei auf ein neues Kamerasystem zur Qualitätskontrolle: "Wir konnten unsere Fehlerrate deutlich reduzieren", freut sich Volker Mitlacher.

Ein weiterer Pluspunkt ist der hohe Spezialisierungsgrad und die individuelle Betreuung der Fachhändler: "Unsere Kunden kaufen nicht bei uns, weil wir die Billigsten sind", weiß Mitlacher. Zudem sei man nicht "kennzahlengetrieben" und könne daher auch einmal in den Warenbestand investieren.

Samsung fällt mittelfristig weg

Da der Druckermarkt auch in Zukunft nicht mehr die großen Sprünge nach oben machen wird, muss sich auch Systeam breiter aufstellen. Nicht immer ist dies von Erfolg gekrönt. So hat man sich beispielsweise aus dem PC-Geschäft mit Lenovo wieder zurückgezogen, weil es nicht profitabel war. Die Zusammenarbeit mit dem 3D-Druckerhersteller Stratasys liegt auch auf Eis, da der Hersteller wieder direkten Vertriebsmodellen den Vorzug gibt. Dafür läuft aber das Geschäft mit der Stratasys-Tochter Makerbot recht gut.

Das nicht alles so erfolgreich läuft wie erhofft, gehört für Mitlacher aber zum Geschäft: "Man muss fünf Testballone starten, und hoffen, dass einer oben bleibt", erklärt er.

Zudem wird Systeam mit Samsung ein wichtiger Druckerhersteller wergfallen. Die Ebensfelder zählen zu den wichtigsten Distributoren der Koreaner im Druckersegment. Obwohl das Samsung-Geschäft zunächst weitergeht, wird dieses mittelfristig wegbrechen.

So werden die Herausforderungen für den Grossisten nicht weniger: "Wir besitzen im Drucker-B2B-Markt einen hohen Marktanteil, das ist recht schwierig, diesen weiter auszubauen", weiß auch Michael Mitlacher. Er sieht aber noch Wachstumspotenzial beim Verbrauchsmaterial. Auch das Geschäft mit Dokumentenmanagement und Dokumentenscannern laufe gut und könne weiter ausgebaut werden.

Hausmesse ist wichtig für den Kundenkontakt

Ein wichtiger Faktor im Kontakt mit den Fachhandelspartnern ist für Systeam nach wie vor die Hausmesse "Inform". Nachdem die "Inform" im vergangenen Jahr in Nürnberg gastierte, ist man nun wieder nach Bamberg zurückgekehrt.

Über 600 Besucher fanden den Weg in die Konzert- und Kongresshalle, wo rund 40 Aussteller über ihre Produkte, Lösungen und die Unterstützungsmaßnahmen für den Fachhandel informierten. Ergänzt wurde das Messeprogramm durch Fachvorträge und ein unterhaltsames Rahmenprogramm.

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