ADN auf dem Systemhauskongress "Chancen 2017"

"Systemhäuser müssen bestehende Prozesse kritisch hinterfragen"

Regina Böckle durchforstet den Markt nach Themen, die für Systemhäuser und Service Provider relevant sind - oder es werden könnten - und entwickelt dazu passende Event-Formate.
"Systemhäuser sollten sich schon jetzt mit dem Thema Digitalisierung auseinandersetzen, um ihren Kunden auch zukünftig optimale Lösungen anbieten zu können", empfahl ADN-Manager Henning Hanke in seinem Workshop auf dem Systemhauskongress "Chancen 2017" in Düsseldorf.

Der Systemhauskongress widmete sich in diesem Jahr dem Leitthema "Die Digitale Transformation meistern". Was sind Ihrer Meinung nach die wesentlichen Veränderungen, die für Systemhäuser mit der digitalen Transformation einhergehen?

Henning Hanke, Business Development Manager bei ADN
Henning Hanke, Business Development Manager bei ADN
Foto: ADN

Henning Hanke: Die digitale Transformation sorgt für die Schaffung agiler und innovativer Geschäftsmodelle. Diese Geschäftsmodelle sind sowohl bei den Kunden, als auch für die begleitenden Systemhäuser schwer bis gar nicht auf die bestehenden, traditionellen Unternehmensstrukturen übertragbar. Entscheider stehen vor einer Fülle von neuen digitalen Möglichkeiten und Lösungen. Häufig ist die Aufmerksamkeit dafür zwar vorhanden, es fehlen aber Orientierung und Referenzpunkte. Hier ist es für Systemhäuser wichtig, ihren Kunden beratend und unterstützend die Mehrwerte der Lösungen zu demonstrieren, ihnen bei strategischen Entscheidungen zu helfen und die Lösungen natürlich dann im laufenden Betrieb zu supporten.

Die IT-Branche hat in den vergangenen zehn Jahren sehr viele tiefgreifende Umbrüche durchlebt - sowohl im Hinblick auf die Technologie, als auch auf die Vertriebs- und Wertschöpfungsketten. Was unterscheidet diese Veränderungen so gravierend von der aktuellen Entwicklung?

Hanke: Bisher gab es einen großen Unterschied zwischen dem technologischen Level im Business-Umfeld und dem Consumer-Bereich. Mittlerweile verfügen viele Angestellte allerdings im privaten Umfeld über bessere digitale Lösungen als ihre Arbeitgeber. Auch sind sie häufig technikaffiner als die Entscheider im Unternehmen. Soziale Medien und mobile Kommunikation verändern dabei vor allem die Ansprüche der Mitarbeitenden an die Technik im Unternehmen. Auch dadurch ändern sich die operativen Geschäftsprozesse momentan fundamental.

Welche Chancen eröffnen sich für Systemhäuser durch diese Veränderungen?

Hanke: Systemhäuser werden zunehmend zu "Full-Service-Dienstleistern". Mit gut ausgebildetem Personal aus den Bereichen Technik, Wirtschaft und Marketing bieten sich für Systemhäuser Potenziale, ihre Kunden zunehmend auch abseits der klassischen IT-Kernthemen zu beraten und zu betreuen. Die zunehmende Verschmelzung der klassischen Industrieprozesse und der IT, Stichwort "Industrie 4.0", bietet hier nur einen Ansatz, neue Geschäftsfelder zu erschließen.

Was zeichnet Ihrer Ansicht nach das "ideale Systemhaus" der Zukunft aus?

Hanke: Das "ideale Systemhaus" ist in der Lage, alle Geschäftsprozesse des Kunden übergreifend zu betrachten, zu bewerten und in ein schlüssiges Workflow-Management einzubetten. Dies ist nur möglich, wenn das Personal diese Abstraktion auch leisten kann. Neben notwendigen sowie regelmäßigen Aus- und Weiterbildungen gehören auch ausreichende Ressourcen, wie Freiräume, um konzeptionell zu arbeiten, technische Ausstattung etc. beim Systemhaus zu den Kernpunkten, um für die Zukunft gut aufgestellt zu sein.

Was müssen Sie Ihrer Meinung nach tun, um diese Chancen zu ergreifen?

Hanke: Systemhäuser müssen jetzt handeln, um den Trend nicht zu verschlafen! Dazu gehört vor allem eine Konzentration auf Wissen und Fähigkeiten der Angestellten. "Lebenslanges Lernen" ist nicht nur eine Phrase, sondern aktuell wichtiger und dringender denn je.

Was war Ihr Kernanliegen, das Sie auf dem Systemhauskongress adressiert haben?

Hanke: Die digitale Transformation verändert unser aller Geschäft. Wir sollten uns also gemeinsam daran machen, bestehende Prozesse und Gewohnheiten kritisch zu hinterfragen, neue Lösungen zu finden und zukunftsorientiert weiter zu entwickeln.

Warum ist diese kritische Prüfung bestehender Abläufe so wesentlich für den künftigen Erfolg von Systemhäusern, Service Providern und ISVs?

Hanke: Wer sich jetzt nicht mit dem Thema Digitalisierung auseinandersetzt, den wird es in einigen Jahren nicht mehr geben. Die Konsolidierung des Marktes macht sich bereits bemerkbar.

Wie unterstützen Sie Reseller dabei, diese Herausforderungen zu meistern?

Hanke: Als Value-Added Distributor sind wir natürlich genauso Teil des Marktes, wie die Systemhäuser. Auch unser Geschäft unterliegt den aktuellen Trends. Dabei wollen wir nicht reagieren, sondern die Veränderungen des Marktes im Sinne unserer Partner aktiv mitgestalten. Dabei stehen wir ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Wir gehen mit der "ADN Cloud", einem großen Angebot an Professional Service sowie herstellerzertifizierten Trainings und vielen weiteren Schulungsangeboten der ADN Akademie wichtige Schritte, um den oben genannten "Full-Service" gemeinsam mit den Systemhäusern am Markt, bei den Kunden, zu platzieren.

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