Taylor Nelson lehnt WPP-Übernahmeangebot ab und steht zu GfK

05.05.2008
LONDON (Dow Jones)--Das britische Marktforschungsunternehmen Taylor Nelson Sofres plc (TNS) hat einen unerwünschten Übernahmevorschlag der WPP Group abgelehnt und hält unverändert an ihrem Fusionsvorhaben mit der deutschen GfK fest. Die britischen Zeitungen "The Sunday Telegraph" und "Mail on Sunday" hatten geschrieben, die WPP erwäge eine Offerte für Taylor Nelson.

LONDON (Dow Jones)--Das britische Marktforschungsunternehmen Taylor Nelson Sofres plc (TNS) hat einen unerwünschten Übernahmevorschlag der WPP Group abgelehnt und hält unverändert an ihrem Fusionsvorhaben mit der deutschen GfK fest. Die britischen Zeitungen "The Sunday Telegraph" und "Mail on Sunday" hatten geschrieben, die WPP erwäge eine Offerte für Taylor Nelson.

In einer Presseerklärung in Reaktion auf die britischen Medienberichte teilte TNS mit, WPP habe in der Tat ein mögliches Gebot in bar und Aktien in Aussicht gestellt. Dies könne 154 Pence in bar und 0,1214 WPP-Aktien für eine TNS-Aktie vorsehen. Gemessen am WPP-Schlusskurs von 626 Pence würde der Vorschlag TNS mit 230 Pence bewerten. Die TNS-Aktie schloss am Freitag bei 215 Pence.

Der Vorstoß von WPP ist damit die zweite Annäherung der Werbegruppe. Zuvor hatte WPP bereits einmal angedeutet, ihre Sparte Kantar mit TNS verschmelzen zu können.

In der vergangenen Woche hatten die deutsche GfK und Taylor Nelson mitgeteilt, beide Unternehmen hätten eine "nicht bindende Vorvereinbarung" getroffen, die zu einem möglichen Zusammenschluss unter Gleichen führen könnte. Aus der Kombination von GfK und TNS würde die weltweit zweitgrößte Marktinformationsgruppe gemessen am Umsatz entstehen und dem Marktführer Nielsen damit ein großer Konkurrent erwachsen.

Nach der Fusion würden die Aktionäre von GfK und TNS an dem neuen Unternehmen - das den Namen GfK-TNS tragen soll und die Nummer eins in Europa wäre - jeweils die Hälfte der Anteile halten. Der Hauptsitz wäre in London, wobei der Standort und wesentliche Geschäftsaktivitäten in Nürnberg verbleiben sollen. Analysten hatten allerdings bereits erwartet, dass angesichts der Branchenkonsolidierung die Fusionsankündigung weitere Bieter wird auf den Plan rufen.

Die Gespräche mit der GfK mit Sitz in Nürnberg hätten vor den beiden Annäherung der WPP begonnen und der Board sei der Auffassung, ein Zusammenschluss von TNS und GFK würde für die TNS-Aktionäre einen "signifikanten" Wert schaffen, teilte TNS weiter mit. Die GfK, weltweite Nummer fünf der Branche, setzte im vergangenen Jahr 1,16 Mrd EUR um. TNS ist als Nummer drei mit mehr als 1,3 Mrd EUR etwas größer.

Webseiten: http://www.tnsglobal.com http://www.gfk.de http://www.wpp.com/ -Von Margot Patrick, Dow Jones Newswires, +49 (0) 69 29 725 108, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/cbr/jhe

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