Telekom Austria-CEO: Krise in Osteuropa könnte Ergebnis belasten

11.05.2009
Von Flemming Emil Hansen DOW JONES NEWSWIRES

Von Flemming Emil Hansen DOW JONES NEWSWIRES

WIEN (Dow Jones)--Die Telekom Austria AG bereitet sich auf eine mögliche Verschärfung der Wirtschaftskrise in den Märkten Zentral- und Osteuropas vor. Sie könne bei dem österreichischen Telekomanbieter Kosteneinschnitte und Ausgabenkürzungen notwendig machen, sagte Vorstandsvorsitzender Hannes Ametsreiter in einem Interview mit Dow Jones Newswires. Das Unternehmen bemerke ganz klar den Druck der Wirtschaftskrise in Osteuropa. Dieser Druck könne sich sicherlich auch auf das Ergebnis auswirken, sagte Ametsreiter.

Bislang sei die Telekom Austria aber noch weithin unversehrt von den Einschnitten der osteuropäischen Wirtschaft geblieben. Auswirkungen hatte allerdings die starke Abwertung des weißrussischen Rubel zu Jahresbeginn.

Mit Geschäftsbereichen in sechs Ländern auf den Wachstumsmärkten Europas ist Telekom Austria einer der größten Anbieter für Mobilfunk in dieser Region. Die Bedeutung Osteuropas ist für das Unternehmen in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, weil die österreichische Telekom hier expandierte. Im vergangenen Jahr trugen die 13,5 Millionen Telekom-Austria-Kunden der Region 45% zum Umsatz des Konzerns bei.

Galten die Märkte in Zentral- und Osteuropa zunächst noch als sicherer Hafen, der vor den Auswirkungen der US-Subprime-Krise Schutz bot, so sah sich die Region in den vergangenen Monaten mit Rezession, Kreditklemme und Währungsabwertungen konfrontiert. Obwohl bislang von der Krise in Osteuropa vor allem Banken und Industriezweige mit hohem Investitionsbedarf betroffen sind, könnten Arbeitslosigkeit und Lohnsenkungen nun auch Branchen wie die Telekommunikation treffen.

Laut Ametsreiter ist das Risiko für die Telekom Austria von Markt zu Markt sehr unterschiedlich. Während die Märkte in Slowenien und Kroatien solide und gut auf die Krise vorbereitet erscheinen, geben vor allem die verletzlicheren Wirtschaftsräume Serbien, Bulgarien, Mazedonien und Weißrussland Grund zur Sorge.

Die Krise sei eine klare Herausforderung und Telekom Austria beobachte genau, wie sich diese Märkte verhalten, sagte Ametsreiter. Er fügte hinzu, dass sein Unternehmen bereit sei zu handeln, wenn es nötig würde.

Wenn der Umsatz belastet würde, könne Telekom Austria den Investitionsaufwand senken, sagte Ametsreiter. Zudem sei das Unternehmen auch zu Kosteneinsparungen bereit, die Ametsreiter nicht näher erläutern wollte. "Wenn man Kosten sparen will, kann man das auch immer tun", sagte er.

Die Telekom Austria strebt einen Umsatz von 5,1 Mrd EUR im laufenden Jahr an nach 5,17 Mrd EUR im Vorjahr. Die Prognose für das EBIT liegt mit 1,9 Mrd EUR auf Vorjahresniveau. Der Investitionsaufwand für 2009 und 2010 wird derzeit auf 800 Mio EUR beziffert. Nähere Angaben zu den Unternehmenszielen und der Jahresprognose wollte Ametsreiter vor Bekanntgabe der Erstquartalszahlen am 13. Mai nicht machen.

Webseite: www.telekomaustria.com

-Von Flemming E. Hansen, Dow Jones Newswires; +49 (0) 69 29725 106, unternehmen.de@dowjones.com DJG/mak/jhe Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

Copyright (c) 2009 Dow Jones & Company, Inc.

Zur Startseite