Günstige und sparsame Server-CPUs

Test - AMD Opteron 4122, 4162 EE und 4170 HE

Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.

Analyse: Rechenleistung

Der Opteron 4162 EE ist in der Rechenleistung trotz Hexa-Core durch seine geringe Taktfrequenz von 1,7 GHz klar im Nachteil. Gegenüber dem Opteron 2435 (Hexa-Core / 2,6 GHz) arbeitet die Stromspar-CPU bei Workloads, die im Cache vorrätig gehalten werden können, zirka 25 bis 35 Prozent langsamer. Der Opteron 4170 HE mit ebenfalls sechs Kernen und 2,1 GHz Taktfrequenz muss sich mit 8 bis 21 Prozent weniger Performance begnügen. Abgeschlagen liegt der vierkernige Opteron 4122 mit 2,2 GHz zurück. Gegenüber dem 1,7-GHz-Opteron 4162 EE rechnet der Quad-Core-Prozessor zirka 9 bis 17 Prozent langsamer.

Handelt es sich um sehr speicherintensive Applikationen, so profitiert das Opteron-4162-EE-Päärchen gegenüber den Opteron-2435-CPUs von seiner schnelleren Speicheranbindung (1333 statt 800 MHz) und der höheren HyperTransport-Geschwindigkeit. Der Nachteil der 34 Prozent geringeren Taktfrequenz wirkt sich auf eine nur noch zirka 15 Prozent geringere Performance aus. Der Opteron 4170 HE mit 2,1 GHz schließt beim sehr speicherintensiven SPECfp_rate_base2006 sogar bis auf zwei Prozent zum Opteron 2435 (2,6 GHz) auf.

Im BIOS unseres Testsystems Tyan YR190B8228 mit zwei Opteron 4162 EE war zugunsten eines geringeren Stromverbrauchs im Lieferzustand eine reduzierte HyperTransport-Geschwindigkeit eingestellt. Statt den maximal möglichen 3,2 GT/s pro Richtung zwischen den CPUs waren nur 1,0 GT/s gewählt. Bei einem sehr speicherintensiven Workload wie den Fließkommaanwendungen von SPECfp_rate_base2006 sinkt dadurch die Performance um zirka fünf Prozent. Dies gilt auch für den Opteron 4122 und 4170 HE.

Bei Applikationen, die überwiegend in den Caches der CPUs ablaufen, hat die gewählte HT-Geschwindigkeit kaum einen Einfluss auf die Rechenleistung. Wie sich die HyperTransport-Geschwindigkeit auf die Energieaufnahme auswirkt, finden Sie auf der nächsten Seite.

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