ThyssenKrupp setzt Rationalisierungsprozess fort - FAZ

18.10.2009
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Stahlhersteller ThyssenKrupp setzt seinen Rationalisierungsprozess fort. "Durch Desinvestitionen und Restrukturierungen wird die Konzernbelegschaft im neuen Geschäftsjahr nochmals um 15.000 bis 20.000 Menschen schrumpfen", sagte Vorstandsvorsitzende Ekkehard Schulz in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ).

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Stahlhersteller ThyssenKrupp setzt seinen Rationalisierungsprozess fort. "Durch Desinvestitionen und Restrukturierungen wird die Konzernbelegschaft im neuen Geschäftsjahr nochmals um 15.000 bis 20.000 Menschen schrumpfen", sagte Vorstandsvorsitzende Ekkehard Schulz in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ).

Dazu gehörten die gerade bekannt gegebene Werften-Neuordnung mit gut 2.500 betroffenen Arbeitsplätzen ebenso wie die drei zum Verkauf gestellten Service-Gruppen mit 22.000 Arbeitsplätzen. Über solche Desinvestitionen hinaus wird im Geschäftsjahr 2009/10 (30. September) aber auch Personal abgebaut.

"So wollen wir die etwa 18.000 Arbeitsplätze in der Administration im In- und Ausland um 2.000 bis 2.500 Stellen straffen", sagte Schulz. Das Ziel sei ein nachhaltiger und kräftiger Abbau der Sach- und Personalkosten um 1,5 Mrd bis 2 Mrd EUR bei fortgesetzter Konzentration auf die renditestarken Arbeitsgebiete, schreibt die FAZ.

Der Konzern habe zwar die schlimmste Wegstrecke in der scharfen Stahlkrise hinter sich gebracht, aber da die Geschäftslage in den großen Kundenbrachen im Augenblick kaum einschätzbar sei, könne Schulz für das erste Halbjahr 2010 eine neuerliche Krise nicht ausschließen.

Der Stahlverbrauch werde mit der Weltbevölkerung langfristig wachsen. "Stahl ist als Werkstoff unschlagbar, und ich sehe keinen Grund, warum die europäische Stahlwirtschaft nicht wieder zu ihren Bestwerten aus dem Jahr 2007 zurückkehren sollte", sagte Schulz der FAZ.

Nur der Zeitpunkt der Erholung sei für ihn schwer einschätzbar. Das könne bis 2013 oder 2014 dauern. "Dann wird es mindestens bis zum Jahr 2012 Überkapazitäten geben", sagte der Vorstandsvorsitzende der ThyssenKrupp AG.

Auf diese Herausforderung solle der in Duisburg und Essen ansässige Konzern durch eine deutlich gesenkte Gewinnschwelle vorbereitet werden. Ein hoher Restrukturierungsaufwand sei dafür der Preis. "Aber mit dem eingeleiteten Kostenabbau und den Restrukturierungsprogrammen haben wir wirklich alles getan, so dass wir in das neue Geschäftsjahr besenrein starten können", sagte Schulz.

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