TOP DE: Deutsche Bahn will binnen 5 Jahren 41 Mrd EUR investieren

16.06.2010
Von Beate Preuschoff Dow Jones Newswires

Von Beate Preuschoff Dow Jones Newswires

BERLIN (Dow Jones)--Die Deutsche Bahn AG will eine "Investitionsinitiative" starten. In den Jahren 2010 bis einschließlich 2014 sollen 41 Mrd EUR investiert werden. "Wir haben uns vorgenommen - das ist eine Mittelfristplanung - in den nächsten fünf Jahren 41 Mrd EUR zu investieren", kündigte Vorstandsvorsitzender Rüdiger Grube im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages am Mittwoch in Berlin an. Investiert werden soll in Infrastruktur, neue Produkte und in Bahnhöfe.

Von der gesamten Summe sollen 75% in die Infrastruktur fließen. Der verbleibende Betrag von rund 10 Mrd EUR soll in neue Produkte gesteckt werden, sagte Grube. "Wir werden sehr stark in neue Produkte investieren." Dazu gehöre beispielsweise der Ersatz der veralteten IC-Flotte, die im Schnitt 32 Jahre alt sei. Von 2014 an soll die Nachfolge-Baureihe ICx in Dienst genommen werden.

"Wir reden zurzeit mit der Industrie darüber, und haben uns für Siemens als 'preferred supplier' entschieden", sagte Grube. Andere Anbieter seien heraus gefallen, weil sie Ausschreibungskriterien nicht erfüllt hätten. Eigentlich hätten die Gespräche über das Projekt bis Juni abgeschlossen werden sollen. "Das haben wir nicht ganz geschafft, das wird sich sicherlich um ein paar Wochen hinauszögern", sagte Grube. Angesichts des Auftragsumfangs gehe Gründlichkeit vor Schnelligkeit.

Die IC-Flotte, die bis 2014 fahre, soll nach Angaben von Grube noch einmal gründlich renoviert werden. Zudem sollen die ICE2 einem Redesign unterzogen werden. Sie sollen ein völlig neues Innenleben erhalten, sagte Grube. Bei 70.000 von insgesamt 100.000 Güterwaggons würden außerdem neue Radscheiben eingebaut. Das alles zeige das breite Feld der Investitionen, so Grube. "Unser Ziel ist, diese 41 Mrd EUR so zu investieren, wie es in der Planung hinterlegt ist."

Einschränkungen der Investitionspläne durch die von der Regierung beanspruchten 500 Mio EUR an Dividende wird es laut Grube nicht geben. Mit Blick auf die künftige Dividendenzahlung an den Bund schlügen "zwei Herzen in meiner Brust", sagte der Bahnchef. Einerseits sei er stolz darauf, dass die Bahn wieder in der Lage sei, solche Zahlungen überhaupt leisten zu können, und nicht länger die Personalkosten den Umsatz überstiegen. Andererseits hätte er das Geld lieber zum Schuldenabbau genutzt, sagte Grube.

Sein Ziel sei es, das Verhältnis von Eigenkapital und Fremdkapital auf eins zu bringen. "Wenn jetzt 500 Mio EUR an Liquidität fehlen, dann ist der Abbau der Schulden und die Verbesserung der Eigenkapitalquote einfach zeitlich hinausgezögert", sagte der Bahn-Vorstandsvorsitzende.

Die Bundesregierung hatte im Zuge ihres Sparprogramms beschlossen, dass die Deutsche Bahn erstmals in ihrer Geschichte eine Dividende an den Eigentümer zahlen soll. Erwartet werden ab kommendem Jahr bis 2014 jährlich 500 Mio EUR.

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