TOP DE: EQT erwägt baldigen Ausstieg bei Kabel BW - Kreise

07.09.2010
Von Eyk Henning und Archibald Preuschat DOW JONES NEWSWIRES

Von Eyk Henning und Archibald Preuschat DOW JONES NEWSWIRES

FRANKFURT (Dow Jones)--Der schwedische Finanzinvestor EQT denkt über einen baldigen Ausstieg beim Kabelnetzbetreiber Kabel BW nach. Seit fast fünf Jahren ist EQT Alleineigentümer der Kabel BW GmbH & Co. KG, deshalb sei ein "Exit" zunehmend Thema, sagten mehrere informierte Person zu Dow Jones Newswires. Ein Verkauf noch in diesem Jahr sei nicht auszuschließen, doch sei 2011 wahrscheinlicher, so einer der Informanten.

Noch seien die Planungen dafür in einem sehr frühen Stadium, sagten mehrere Informanten übereinstimmend. Verkaufsmandate für Banken seien bislang nicht erteilt worden, obwohl bereits mehrere Investmentbanken bei EQT angeklopft hätten. Auch stehe nicht fest, welche Art des Ausstiegs EQT bevorzuge. Sollte ein Verkauf oder ein Börsengang an der Marktsituation scheitern, wäre es nach Darstellung eines Informanten auch möglich, dass sich EQT von Kabel BW eine Dividende zahlen lässt.

EQT hatte Kabel BW im Jahr 2006 für rund 1,3 Mrd EUR übernommen. Das Unternehmen aus Heidelberg versorgte Ende 2009 knapp 2,3 Mio Kabelnetzanschlüsse mit Fernsehen und betreute 525.000 Breitband-Kunden. Bei 493 Mio EUR Umsatz verdiente Kabel BW vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen 245 Mio EUR.

Ganz überraschend kommen die Ausstiegsplanungen von EQT nicht. So hatte der Vorsitzende der Kabel-BW-Geschäftsführung, Harald Rösch, im August erklärt: "Unseren Mitarbeitern ist klar, dass es mit einem Finanzinvestor als Eigentümer irgendwann zu einer Transaktion kommen kann." Rösch wollte sich aber nicht dazu äußern, ob ein Börsengang oder ein Verkauf ansteht.

In Finanzkreisen wird "Kabel BW schon lange als Börsenkandidat gehandelt", sagte dazu nun eine der mit der Sache vertraute Personen. EQT selbst hat mit Börsengängen von Beteiligungsunternehmen hierzulande positive Erfahrungen gemacht. 2006 brachten die Schweden den Duftstoffhersteller Symrise an die Börse und profitierten beim anschließenden Komplettausstieg von der guten Kursentwicklung.

Für einen Börsengang spricht auch das Beispiel Kabel Deutschland. Der Netzbetreiber ist seit dem Frühjahr in Frankfurt notiert und mittlerweile in den MDAX aufgestiegen. Anders der Kabelnetzbetreiber Unitymedia. Unmittelbar vor dem IPO Ende vergangenen Jahres schnappte sich der US-Konzern Liberty Global den in Hessen und Nordrhein-Westfalen operierenden Kabelnetzbetreiber für 3,5 Mrd EUR.

Webseite: www.eqt.se www.kabelbw.de -Von Eyk Henning und Archibald Preuschat, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 108, eyk.henning@dowjones.com DJG/eyh/rio

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