TOP DE: Eurostar wählt Siemens als bevorzugten Bieter für neue Züge - Kreise

04.10.2010
Von Kaveri Niththyananthan DOW JONES NEWSWIRES

Von Kaveri Niththyananthan DOW JONES NEWSWIRES

LONDON (Dow Jones)--Der Eurotunnel-Betreiber Eurostar wird laut Kreisen Siemens zum bevorzugten Bieter für neue Hochgeschwindigkeitszüge ernennen. Die Entscheidung könnte bereits am Donnerstag bekanntgegeben werden, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen. Eurostar werde Siemens voraussichtlich einen Auftrag über 10 Velaro-D-Züge erteilen, wobei das Auftragsvolumen bei mindestens 500 Mio EUR liegen könnte, sagte einer der Informanten.

Die Entscheidung könnte zu Verstimmungen zwischen der französischen Regierung und Eurostar-CEO Nicolas Petrovic führen. Laut einem der Informanten ist Petrovic überzeugt, dass die Siemens-Züge besser sind als das Konkurrenzangebot der französischen Alstom SA. Dies müsse der CEO aber jetzt belegen, vor allem da die Hochgeschwindigkeitszüge von Alstom ihre Zuverlässigkeit unter Beweis gestellt hätten.

Alstom und Eurostar lehnten eine Stellungnahme ab. Das französische Verkehrsministerium war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Der französische Bahnkonzern SNCF hält 55% an der Eurostar International Limited, London and Continental Railways halten 40% an dem Unternehmen. Der belgische Bahnkonzern SNCB hält die restlichen 5%.

Eine endgültige Entscheidung zum Lieferanten für neue Eurostar-Züge hängt auch von der Zustimmung der zuständigen Sicherheitsbehörden ab. Einer der Informanten sagte, die Channel Tunnel Inter-Governmental Commission habe bereits Änderungen an den Sicherheitsstandards entworfen, so dass in Zukunft auch Züge mit einem verteilten Antrieb den Eurotunnel benutzen können. Bei Zügen mit einem verteilten Antrieb wie dem Velaro-D ist die elektrische Ausrüstung, die sich sonst in den Triebköpfen befindet, unterflur über die Wagen des Zugs verteilt. Die bisherigen Eurostar-Züge verfügen hingegen über Triebköpfe und wurden von Alstom geliefert.

-Von Kaveri Niththyananthan, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 104, unternehmen.de@dowjones.com (Archibald Preuschathat zu diesem Bericht beigetragen.) DJG/DJN/has/ebb

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