TOP DE: Freenet ist bei Prognose wegen iPhone vorsichtiger

11.05.2010
Von Philipp Grontzki DOW JONES NEWSWIRES

Von Philipp Grontzki DOW JONES NEWSWIRES

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Mobilfunkdienstleister freenet gibt sich bei der Prognose für 2010 aufgrund der jüngst festgezurrten Vermarktung des iPhone vorsichtiger. Vorstandsvorsitzender Christoph Vilanek sagte am Dienstag zu Dow Jones, bei der Erwartung eines um Einmalkosten bereinigten Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) aus dem Kerngeschäft von 350 Mio bis 380 Mio EUR werde wohl das untere Ende der Spanne erreicht werden.

Freenet hatte kurz nach der Bekanntgabe der Prognose im März mit T-Mobile und Apple Vereinbarungen über die deutschlandweite Vermarktung des iPhone 3G und des iPhone 3GS unterzeichnet. Dies wird laut Vilanek im laufenden Jahr zu höheren Aufwendungen führen.

Zugleich legte der TecDAX-Konzern am Dienstag seine Zahlen für das erste Quartal vor. Demnach verzeichnete freenet gegenüber dem Vorjahreszeitraum aufgrund rückläufiger Kundenzahlen und einem dem Wettbewerb geschuldeten Preisdruck einen Umsatzrückgang von 9,2% auf 806,1 Mio EUR. Das bereinigte EBITDA auf Konzernebene erreichte dabei 78,2 (Vorjahr: 80,1) Mio EUR.

Von Dow Jones befragte Analysten hatten im Schnitt mit Erlösen von 812 Mio EUR und einem bereinigten operativen Gewinn von 79 Mio EUR gerechnet. Freenet begründete die relativ stabile Ergebnisentwicklung auch mit der laufenden Restrukturierung seit dem Kauf von debitel. Im ersten Quartal fielen Einmalkosten von 7,4 Mio EUR an, davon 6,5 Mio EUR im Mobilfunkbereich.

Am Markt kamen die Neuigkeiten nicht gut an: Bis gegen 9.30 Uhr fielen die freenet-Aktien um 3,7% auf 7,15 EUR.

Freenet hatte 2008 den Mobilfunkdienstleister debitel vom Finanzinvestor Permira erworben und dabei auch Schulden von mehr als 1 Mrd EUR übernommen. Um die Schuldenlast zu reduzieren und sich auf das neue Kerngeschäftsfeld Mobilfunk zu konzentrieren, hatte freenet im vergangenen Jahr seine DSL-Sparte und die Webhosting-Tochter Strato verkauft.

Im ersten Quartal wurde die Nettoverschuldung weiter zurückgefahren und erreichte per Ende März 700,7 Mio EUR, 89,1 Mio EUR weniger als noch Ende Dezember. Aufgrund der voranschreitenden Entschuldung will sich freenet am Markt als Dividendenpapier etablieren und bereits für das vergangene Jahr 0,20 EUR je Aktie zahlen. Vilanek bekräftigte am Dienstag, dass das Unternehmen für 2010 zwischen 0,80 und 1,00 EUR pro Anteilsschein ausschütten wolle.

Webseite: www.freenet.ag - Von Philipp Grontzki, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 107, philipp.grontzki@dowjones.com DJG/phg/smh

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