TOP DE: Infineon öffnet Datenraum für Interessenten der Handychip-Sparte

15.06.2010
Von Matthias Karpstein DOW JONES NEWSWIRES

Von Matthias Karpstein DOW JONES NEWSWIRES

MÜNCHEN (Dow Jones)--Der Halbleiterhersteller Infineon bereitet sich auf einen möglichen Verkauf seiner Handychip-Sparte vor. Dazu hat das DAX-Unternehmen bereits einen Datenraum für Interessenten eingerichtet, wie Dow Jones Newswires am Dienstag von zwei Personen aus dem Umfeld des Unternehmens erfahren hat. Gespräche über einen möglichen Verkauf würden bereits geführt. "Es gibt einen Datenraum. Und wo es einen Datenraum gibt, gibt es auch ernsthafte Gespräche", sagte eine der beiden Personen. Infineon wollte sich dazu auf Anfrage am Dienstag nicht äußern.

Die "Financial Times Deutschland" (FTD - Dienstagausgabe) hatte zuvor berichtet, Infineon habe die US-Bank JP Morgan damit beauftragt, alle strategischen Möglichkeiten für die Handychip-Sparte bis hin zu einem Verkauf zu analysieren.

Bereits seit Längerem zeigt Intel Interesse an der Mobilfunksparte von Infineon, wie Dow Jones Newswires Mitte Mai unter Verweis auf eine Person aus dem Unternehmensumfeld berichtet hatte. Der Neubiberger Halbleiterhersteller habe sich mit seinen Chips zuletzt eine führende technologische Position erarbeitet. Auf den neuen Mobilfunkstandard Long Term Evolution (LTE) sei Infineon daher besser vorbereitet als Intel.

Der weltgrößte Chipkonzern Intel versucht seit Längerem, in den Markt für Handychips einzusteigen. So gingen die Amerikaner Mitte 2009 eine Kooperation mit dem Mobiltelefonhersteller Nokia ein, um gemeinsam Datenträger für die mobile Internetnutzung zu entwickeln.

Die Sparte Wireless Solutions hatte sich zuletzt deutlich besser entwickelt, als von der Infineon Technologies AG selbst erwartet. Im zweiten Quartal 2009/10 brachten es die Handychips bei einem Umsatz von 267 Mio EUR auf einen kleinen Gewinn von 9 Mio EUR, nachdem im Vorjahresquartal noch ein Verlust von 29 Mio EUR angefallen war. Die von Infineon erwartete übliche saisonale Marktschwäche blieb in der Periode von Januar bis März aus. Für das dritte Quartal sieht der Neubiberger DAX-Konzern die Handychip-Sparte sogar als Wachstumstreiber beim Umsatz.

Nachdem im Mai schon einmal Spekulationen über einen Verkauf der Handychip-Sparte aufgekommen waren, hatte Vorstandsvorsitzender Peter Bauer im Gespräch mit Dow Jones Newswires Ende Mai gesagt, Infineon Technologies habe "derzeit nichts, was wir dringend verkaufen müssen".

Webseite: www.infineon.com - Von Matthias Karpstein, Dow Jones Newswires, +49 89 55214030, matthias.karpstein@dowjones.com DJG/mak/kla Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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