TOP DE: PrimaCom AG muss Insolvenzantrag stellen

14.06.2010
BERLIN (Dow Jones)--Der Kabelnetzbetreiber PrimaCom AG muss nach gescheiterten Verhandlungen zwischen Aktionären und Kreditgebern einen Insolvenzantrag stellen. Heute Nacht sei ein Kompromissvorschlag der Hauptgesellschafter zum Erhalt der nicht operativen Holdinggesellschaft der PrimaCom Gruppe, der PrimaCom AG, zurückgewiesen worden, teilte die PrimaCom AG am Montag mit. Die Gläubiger werden nun voraussichtlich Anfang Juli damit beginnen, das operative Geschäft des Kabelnetzbetreibers zu versteigern.

BERLIN (Dow Jones)--Der Kabelnetzbetreiber PrimaCom AG muss nach gescheiterten Verhandlungen zwischen Aktionären und Kreditgebern einen Insolvenzantrag stellen. Heute Nacht sei ein Kompromissvorschlag der Hauptgesellschafter zum Erhalt der nicht operativen Holdinggesellschaft der PrimaCom Gruppe, der PrimaCom AG, zurückgewiesen worden, teilte die PrimaCom AG am Montag mit. Die Gläubiger werden nun voraussichtlich Anfang Juli damit beginnen, das operative Geschäft des Kabelnetzbetreibers zu versteigern.

Bereits Anfang Juni hatte die PrimaCom AG mitgeteilt, zahlungsunfähig zu sein. Nach deutschem Insolvenzrecht blieb PrimaCom bis zum 22. Juni Zeit sich mit den Gläubigern auf eine Refinanzierung zu einigen und den fälligen Insolvenzantrag abzuwenden. Diese Gespräche sind nun gescheitert. Die Hauptgesellschafter hätten heute Morgen mitgeteilt, dass sie nicht mehr verhandlungsbereit seien, teilte das Unternehmen am Montag weiter mit. Der Vorstand werde daher zeitnah einen Insolvenzantrag stellen.

Beim Hauptgesellschafter handelt es sich um das Investmentunternehmen Escaline bzw. den darin engagierten Finanzinvestor Scott Lanphere. Bei einer Insolvenz der PrimaCom AG werden diese nun leer ausgehen.

Die Kreditgeber werden nun voraussichtlich am 5. Juli damit beginnen, das in der PrimaCom GmbH angesiedelte Kabelnetz zu verkaufen, um ihre Forderungen zurückzubekommen. Die Gesamtverschuldung liegt bei rund 340 Mio EUR, wie Dow Jones Newswires zuvor berichtete. Der zu erwartende Preis bei der Zerschlagung der PrimaCom ist beträchtlich. Die Investmentbank Rothschild hatte den Unternehmenswert kürzlich auf rund 300 Mio EUR beziffert, wie diese Nachrichtenagentur bereits berichtete.

-Von Eyk Henning und Hans Seidenstücker, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 29725 108, eyk.henning@dowjones.com DJG/eyh/has/sha Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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