TOP EU: Engpässe bei Zulieferern belasten Ericsson im 2. Quartal

23.07.2010
Von Gustav Sandstrom DOW JONES NEWSWIRES

Von Gustav Sandstrom DOW JONES NEWSWIRES

STOCKHOLM (Dow Jones)--Der Netzwerkausrüster Telefon AB L.M. Ericsson hat im zweiten Quartal 2010 eine unerwartet schwache Gewinnerhöhung ausgewiesen. Das Nettoergebnis erhöhte sich nach Angaben des Konzerns vom Freitag auf 1,88 Mrd SEK von 831 Mio SEK im Vorjahr. Im zweiten Quartal 2009 musste der Konzern mit Sitz in Stockholm hohe Sonderaufwendungen für die Restrukturierung verbuchen. Der Umsatz lag im abgelaufenen Quartal bei 48 (52,14) Mrd SEK und das Betriebsergebnis bei 3,02 (1,21) Mrd SEK. Analysten hatten aber unter dem Strich mit 2,73 Mrd SEK bei einem Umsatz von 49,81 Mrd SEK gerechnet. Das operative Ergebnis wurde auf 4,02 Mrd SEK geschätzt.

CEO Hans Vestberg erklärte, die Marktbedingungen, die man in der zweiten Jahreshälfte 2009 mit einem uneinheitlichen Kundenverhalten gesehen habe, hätten sich in die erste Jahreshälfte 2010 fortgesetzt. In allen Regionen bis auf Nordamerika seien die Umsätze rückläufig gewesen.

Vor allem die Erlöse im Infrastrukturgeschäft sanken - das Geschäft mit Dienstleistungen rund um die Netze entwickelte sich hingegen stabil. Die Netzwerkausrüster versuchen sich damit einen neuen Wachstumsbereich zu erschließen. Sie bauen nicht nur die Netze für die Telekomkonzerne, sondern bieten ihnen hinterher auch an, sie zu betreiben. Zudem hätten die Engpässe bei den Zulieferern die Geschäftsenticklung im zweiten Quartal belastet, hieß es weiter von Ericsson. Es seien Bauteile nicht rechtzeitig geliefert worden. Die Probleme mit den Zulieferern hätten die Umsätze laut Ericsson um zwischen 3 bis 4 Mrd SEK geschmälert.

Für das zweite Quartal berichtete Ericsson eine Bruttomarge von 37%. Unter Ausklammerung von Restrukturierungskosten erreichte die Bruttomarge 39% nach 36,3% im Vorjahr. Greger Johansson, Analyst bei Redeye, sagte, Umsatz und Gewinn lägen zwar unter den Erwartungen, aber die Bruttomarge sei sehr gut. Das sei bei anziehenden Marktbedingungen sehr positiv für die weitere Profitabilität.

Die Ericsson-Aktie schloss am Donnerstag bei 88,85 SEK und hat seit Jahresbeginn an die 30% zugelegt. Damit präsentierte sich die Aktie besser als der Gesamtmarkt, der ein Wachstum von 10% auswies.

Webseite: www.ericsson.com - Von Gustav Sandstrom, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29 72 51 10, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/cbr/kla

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