TOP EU: Nokia senkt Prognosen für Sparte Devices & Services

16.06.2010
Von Gustav Sandstrom und Ian Edmondson DOW JONES NEWSWIRE

Von Gustav Sandstrom und Ian Edmondson DOW JONES NEWSWIRE

HELSINKI (Dow Jones)--Der finnische Handyhersteller Nokia hat seine Prognosen für die Sparte Devices & Services gesenkt und seine Aktie auf Talfahrt geschickt. Das laufende zweite Quartal sei unter anderem durch den Wettbewerb im hochpreisigen Segment, niedriger Gewinnmargen und einem schwachen Euro stärker als erwartet belastet worden, teilte die Nokia Oy am Mittwoch mit. Kurz nach der Bekanntgabe fiel der Kurs der Nokia-Aktie um 11%. Gegen 16.28 Uhr notierte das Papier bei 7,20 EUR - ein Minus von rund 9%.

Nokia-CFO Timo Ihamuotila rechnet damit, dass sich die Situation später dieses Jahr bessert. Eine Prognose für das dritte Quartal wollte er aber nicht geben. Auch für eine Einschätzung, inwieweit die europäische Schuldenkrise die Verbraucherausgaben beeinträchtigt, sei es noch zu früh.

"Wir erwarten, dass die Situation im vierten Quartal beginnt, sich zu normalisieren", sagte der Manager weiter. Es sei nur fair zu sagen, dass das dritte Quartal voraussichtlich "herausfordernd" bleibe und der Konzern im Smartphone-Segment einen "schmerzvollen Wandel" durchlebe.

Wie Nokia zuvor mitgeteilt hatte, dürfte der Spartenumsatz im zweiten Quartal aufgrund niedriger als erwarteter Absatzpreise und -volumen am unteren Ende oder leicht unter der bisher prognostizierten Spanne von 6,7 Mrd bis 7,2 Mrd EUR liegen. Auch die operative Marge erwartet der Konzern aus Helsinki nun am unteren Ende oder etwas unter der bislang erwarteten Spanne von 9% bis 12%.

Im Gesamtjahr werde die Marge ebenfalls am unteren Ende oder unter der Jahresprognose von 11% bis 13% liegen. Der Anteil am Mobilfunkgerätemarkt werde im laufenden Jahr im Vergleich zu 2009 sinken. Bislang hatte Nokia hier mit einem Anstieg des Marktanteils gerechnet. Der Konzern legt seine Zahlen für das zweite Quartal am 22. Juli vor.

Die in Helsinki ansässige Nokia Oy werde von ihren Wettbewerbern sowohl im Bereich der hochwertigen Smartphones als auch bei den günstigeren Mobiltelefonen zunehmend unter Druck gesetzt, sagte Swedbank-Analyst Jari Honko. Nokia stünden "ein paar schwierige Geschäftsvierteljahre" ins Haus. Eine schnelle Befreiung sei nicht in Sicht.

Nokia hat eingeräumt, dass sie ihre Smartphone-Angebotspalette bevorzugt verbessern müsse. Das ist auch ein Grund, der hinter den jüngsten beiden Geschäftsrestrukturierungen steht, mit denen die Finnen Innovationen beschleunigen und Produkte schneller auf den Markt bringen wollen.

Im dritten Quartal will Nokia ihr N8-Mobiltelefon auf den Markt bringen, das mit Symbian3 arbeitet. Zudem hat der Konzern zusammen mit Intel die MeeGo-Plattform entwickelt, mit denen künftige, hochwertige Mobiltelefone operieren sollen.

Während diese Geräte noch ausstehen, legt vor allem Apple die Messlatte hoch. Erst kürzlich hat der US-Konzern die Einführung der vierten iPhone-Generation mit einem verbesserten Display, längerer Batterielebensdauer und Kamera angekündigt. Bis September soll das iPhone 4 in 88 Ländern eingeführt werden.

Der Branche sagt Nokia für 2010 unverändert ein um rund 10% steigendes Gerätevolumen voraus und im Vergleich zum Vorjahr stagnierende Marktanteile. Im ersten Quartal hatte die Sparte Devices & Services einen Nettoumsatz von 6,66 Mrd EUR erzielt und eine operative Marge von 12,5%.

Webseite: www.nokia.com -Von Gustav Sandstrom und Ian Edmondson, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 104, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/ebb/kla Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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